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Kein flächendeckender Fachkräftemangel

Regierung mahnt mehr betriebliche Ausbildung an

19.02.2015 Ι Deutschland leidet derzeit nicht unter einem akuten flächendeckenden Fachkräftemangel. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesregierung in ihrem Fortschrittsbericht 2014 zum Fachkräftekonzept. Darin heißt es jedoch weiter, dass bereits heute in Bezug auf bestimmte Qualifikationen, Regionen und Branchen Arbeitskräfteengpässe auftreten würden. Die Zahl der sogenannten Engpassberufe habe im Juni 2014 bei 19 Berufsgruppen gelegen. Betroffen seien insbesondere Gesundheits- und Pflegeberufe sowie technische Berufe. "Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen. Fehlen sie in der dualen Ausbildung, so fehlen sie in den Betrieben", mahnt die Regierung und plädiert für eine Stärkung der betrieblichen Ausbildung.

Die IG Metall hat in ihrer jüngsten Ausbildungsbilanz 2014 einen erneuten Rückgang bei neuen Ausbildungsverträgen in den Metall- und Elektroberufen bilanziert. Gegenüber dem Vorjahr wurden 840 Verträge weniger geschlossen (-1,8 %). Gegenüber 2012 wurden sogar 3.537 Ausbildungsverträge weniger abgeschlossen (-7,2 %). Seit 1994 ist laut einer Sonderauswertung des Instituts Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen die Zahl der Jung-Facharbeiter in den Metall- und Elektroberufen um 36,5 % zurückgegangen. "Die Betriebe verhalten sich wie bildungspolitische Trittbrettfahrer", beklagt Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Man hoffe darauf, dass die Konkurrenz ausbildet, um die Fachkräfte dann abzuwerben. Wenn aber alle Trittbrettfahren, so Urban, wer solle dann den Karren ziehen?

 

Weiter stellt der Fortschrittsbericht fest, zwar habe die steigende Erwerbstätigkeit von Frauen und Älteren und die hohe Nettozuwanderung der vergangenen Jahre den demografischen Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bislang ausgeglichen. Aktuelle Vorausberechnungen zeigten aber, dass weiter mit einem Rückgang dieser Bevölkerungsgruppe in mehrfacher Millionenhöhe zu rechnen sei.

 

Für das Jahr 2030 erwartet die Bundesregierung die größten Engpässe bei den Gesundheitsberufen, gefolgt von Managern und Ingenieuren. Einen potenziellen Überschuss werde es hingegen bei Hilfsarbeitern und Büroberufen geben.


 IG Metall Ausbildungsbilanz 2014

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