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Qualifikationen für die digitalisierte Arbeitswelt

Qualifizierungsbedarfe für Industrie 4.0 werden untersucht

30.12.2014 Ι Die Qualifizierung von Fachkräften für Industrie 4.0 hat für deutsche Unternehmen höchste Priorität. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wird sich deshalb im Jahr 2015 verstärkt mit den Veränderungen der Qualifikationsanforderungen beschäftigen, die mit der Ausgestaltung so genannter "Smart Factories" einhergehen. "Es besteht kein Zweifel, dass der vorgezeichnete Weg zur digitalisierten Arbeitswelt in Deutschland enorme Anstrengungen in Forschung und Entwicklung erfordert", erklärt BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. " Die IG Metall begrüßt die Initiative, hat sie doch bereits mehrfach im BIBB Untersuchungen eingefordert.

Im November hat die IG Metall im BIBB-Forschungsausschuss folgenden Vorschlag eingebracht, der nun scheinbar aufgegriffen wird:

 

Digitale Agenda und veränderte Qualifikationsanforderungen Aus- und Fortbildungsberufe

Durch die Digitalisierung der Arbeitswelt werden sich Produktionssysteme sowie Arbeitsorganisation verändern. Damit ist zu erwarten, dass sich Kompetenzanforderungen an Beschäftigte verändern. Das Fraunhofer IAO hat in einer Befragung unter 518 Produktionsverantwortlichen deutscher Unternehmen Kompetenzen, die eine vernetzte Fabrik von Produktionsmitarbeitern verlangt, erhoben. Veränderungserfordernisse können sich insbesondere aus folgende Nennungen ergeben: Interdisziplinäres Denken (81 %), höhere IT-Kompetenz (79 %), Austausch mit vernetzten Systemen (78 %). Die Befragungsergebnisse deuten auf einen Forschungsbedarf hinsichtlich der sich neu ergebenden Qualifizierungsbedarfe und der betroffenen Aus- und Fortbildungsberufe hin. Auch die digitale Agenda der Bundesregierung weist ausdrücklich darauf hin, dass Qualifizierungsbedarfe und Qualifizierungsformen für die Bereiche Aus-, Fort- und Weiterbildung noch besser analysiert und - wo notwendig - Maßnahmen zur Umsetzung entwickelt werden sollen. Durch einen Abgleich bestehender Berufsprofile mit zukünftigen Anforderungen infolge der Digitalisierung sollte ein ordnungspolitischer Handlungsbedarf frühzeitig identifiziert werden.

 

"Wir gehen davon aus, dass sich die Kompetenzprofile der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben stark verändern werden. Deshalb ist es jetzt wichtig, diese zu identifizieren und angemessen didaktisch und methodisch für die Aus- und Weiterbildung aufzubereiten", sagte Esser weiter. Zu klären ist beispielsweise, inwieweit der Bedarf an Überblicks- beziehungsweise Vernetzungswissen zunehmen oder welche Bedeutung die Informations- und Kommunikationstechnik für die Facharbeit haben wird. Auch geht es um die Verzahnung von hochschulischer und beruflicher Bildung wie auch eine Intensivierung des non-formalen und informellen Lernens. Dafür müssen entsprechende Modelle und Konzepte entwickelt und erprobt werden.

 

"Das Bundesinstitut für Berufsbildung und Volkswagen starten deshalb ein gemeinsames Projekt, um die Herausforderungen, die sich durch die Umsetzung von Industrie 4.0 ergeben, zu untersuchen und entsprechende Vorschläge für die Weiterentwicklung der beruflichen Aus- und Weiterbildung zu erarbeiten", betont BIBB-Präsident Esser. "Wir sind froh, mit Volkswagen ein namhaftes Unternehmen als Partner gewonnen zu haben, das uns ein Feld für die Bearbeitung dieser grundlegenden Fragen bietet. Industrie 4.0 wird in Zukunft sowohl die Wissenschaft als auch Politik und Praxis in der beruflichen Bildung beschäftigen. Von daher ist es für das BIBB von elementarer Bedeutung, auf diesem Feld zu arbeiten."

 

Ralph Linde, Leiter der Volkswagen Group Academy, unter deren Dach die Bildungsaktivitäten des Konzerns gebündelt sind, betonte: "Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt in Fabrik und Büro revolutionieren. Viele Berufsbilder werden sich stark verändern. Ein künftiger IT-System-Mechatroniker beispielsweise wird einen Roboter dank Digitalisierung zwar einfacher programmieren können, zugleich wird er eine Vielzahl automatisierter Applikationen beherrschen müssen. Das Bundesinstitut für Berufsbildung mit seinem Know-how ist ein exzellenter Partner, um die anstehenden Veränderungen in der Berufsausbildung umzusetzen."

 

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