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ITK-Fachkräfteausbildung stagniert

ITK-Branche macht den Ausbildungseinstieg nicht leicht

11.09.2014 Ι Die ITK-Branche braucht dringend junge Fachkräfte. Aber sie macht es vielen Jugendlichen nicht leicht, in diesem Bereich ihren beruflichen Einstieg zu finden. Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in IT-Berufen stagniert seit Jahren.

Der Spaß an der Technik, speziell daran, neue Software zu entwickeln, Netzwerkprobleme zu lösen und neue Formen der Kommunikation auszuprobieren, hält selbst bei vielen "digital natives" nicht lange vor. Die Branche muss für Jugendliche attraktiver werden. Das meint auch die IG Metall - und dafür setzt sie sich ein.

Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den ITK-Berufen lag in den vergangenen Jahren auf annähernd gleich hohem Niveau. Zwischen 2012 und 2013 gab es einen leichten Anstieg um 0,35 Prozent auf 15282 Ausbildungsverträge. Während sich der männliche Anteil an den Auszubildenden in dieser Zeitspanne um 0,5 Prozent erhöhte, sank er bei den weiblichen Azubis um 1,4 Prozent.
Quelle: Bundesinstitut für Bildung

Zunehmende Akademisierung
Die IG Metall und ihre Mitglieder in Betrieben und Hochschulen arbeiten daran, Qualität der Ausbildung in der ITK-Branche zu sichern und auszubauen. Denn zwar sind einige Anwenderunternehmen wie Bosch oder Daimler gerade dabei, duale IT-Ausbildungsgänge einzuführen. Doch das ändert nichts an der Tendenz zur Akademisierung der Ausbildung.

Diese Verschiebungen bei der IT-Ausbildung weisen darauf hin, dass sich viele Unternehmen infolge der fortschreitenden Digitalisierung von Arbeit und Gesellschaft sowie durch Cloud Computing, Big Data und Industrie 4.0 strategisch neu ausrichten. "Es ist jedoch zu früh, um daraus einen klaren Ausbildungstrend bei den IT-Berufen etwa in Richtung einer Akademisierung abzuleiten", sagt Andrea Baukrowitz, Wissenschaftlerin und Projektmitarbeiterin Globe-Pro am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung München.

Veraltete Ausbildungspläne
Einer der Gründe für das unzureichende Engagement der ITK-Unternehmen in der dualen Ausbildung könnte darin liegen, dass die Ausbildungspläne den heutigen technologischen Standards nicht mehr voll entsprechen. "Wir bemühen uns bereits seit längerer Zeit darum, die IT-Ausbildungsberufe neu zu regeln", sagt Jörg Ferrando, Experte für berufliche Bildung bei der IG Metall.

Zwar wurde die gültige Verordnung 1997 technikoffen formuliert, aber nach 17 Jahren hat sich auf der technischen Seite so Vieles geändert, dass eine Überarbeitung nötig wird. Einige Arbeitgeber wehren sich jedoch vehement gegen jede Art von Neugestaltung, weil sie ihre Einzellösungen bevorzugen. Für die IG Metall ist es jedoch wichtig, auch Nichtstudierenden den Zugang zu IT-Berufen offen zu halten und ihnen mit Hilfe eines umfassenden Weiterbildungssystems sichere berufliche Perspektiven zu bieten.

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