
BIBB-Sonderauswertung
Mehr Geflüchtete in dualer Berufsausbildung
Legt man die zehn am stärksten besetzten Ausbildungsberufe zugrunde, so unterscheiden sich Auszubildende eines Asylherkunftslandes in weiten Teilen nicht wesentlich von den ausländischen Auszubildenden oder denen mit deutschem Pass. Insbesondere Männer aus dieser Personengruppe münden allerdings auch in Berufe mit starken Besetzungsproblemen, wie zum Beispiel Koch oder Bäcker. "Hier gilt es darauf zu achten, dass diese jungen Männer nicht als Notnagel dienen, um Stellen zu besetzen, die aufgrund von mangelnder Qualität und schlechten Arbeitsbedingungen seit Jahren unter mangelnden Bewerberzahlen leiden", betont Muth.
Und ein weitere Aspekt der Studie ist der IG Metall-Bildungsexpertin wichtig: "Die Vertragslösungs- und Durchfallquote ist bei den jungen Menschen aus Asylherkunftsländern deutlich höher als bei den Jugendlichen mit deutschen Pass. Hier gilt es zu überlegen, ob man mit besserer Unterstützung und Begleitung sowohl die Jugendlichen als auch die Betriebe im Sinne einer erfolgreichen Ausbildung unterstützen kann"
Die Sonderauswertung des BIBB zeigt auch, dass der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer insgesamt, die eine duale Ausbildung beginnen, immer noch weit unterhalb des Anteils der Jugendlichen mit deutschem Pass liegt. BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser sagt: "Trotz aller Anstrengungen und erzielten Erfolge bleibt es daher nach wie vor eine große Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft, ausländische Jugendliche erfolgreich in den deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu integrieren und ihre Potenziale zu nutzen."
Zur BIBB-Sonderauswertung: www.bibb.de/dazubi2017-01
In einer weiteren Untersuchung zum Thema "Geflüchtete in Ausbildung" ist das BIBB der Frage nachgegangen, welche Zahlen woher kommen, und erläutert in einem Überblick, warum für das Gesamtbild verschiedene Statistiken herangezogen werden müssen. Auch hier zeigt sich, dass die Zahl der Geflüchteten in Ausbildung gestiegen ist. Allerdings wird auch festgestellt, dass sich viele junge Menschen mit Fluchthintergrund noch in Maßnahmen des Übergangsbereiches befinden. Wie viele es insgesamt sind, lässt sich auf Bundesebene nicht exakt beziffern, da die Statistik nicht sämtliche Maßnahmen erfasst, die auch auf Landes- oder kommunaler Ebene durchgeführt werden.