Ausbildungsmarkt 2016
Herausforderungen bleiben groß: 80.000 Jugendliche suchen immer noch eine Ausbildungsstelle
Urban schlägt vor, eine gemeinsame Initiative mit dem Ziel zu starten, die Ausbildungsquoten in MINT-Berufen auf die 6% zu steigern, die im Maschinebau bereits jetzt erreicht werden. Immer wieder wird vor einer MINT-Fachkräftelücke gewarnt. So beispielsweise im MINT-Report 2016 des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). "Wenn eine MINT-Fachkräftelücke droht, warum bilden die Betrieb nicht deutlich mehr aus?"
Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsverträge blieb gegenüber dem Vorjahr mit 502.800 (-500) nahezu stabil, hingegen ging die Zahl der außerbetrieblichen Ausbildungsverträge deutlich um 1.300 auf 17.600 zurück. Zur Stabilisierung der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge hat auch das gestiegene Interesse von Abiturientinnen und Abiturienten beigetragen. Im Jahr 2015 schlossen die Betriebe erstmals mehr Ausbildungsverträge mit Studienberechtigten (142.200) als mit Hauptschulabsolventen (137.000) ab. Der kontinuierlich wachsende Anteil der Studienberechtigten belegt die hohe Attraktivität der dualen Berufsausbildung und die mit ihr verbundenen beruflichen Perspektiven. Allerdings bedeutet diese Entwicklung auch, die Bedingungen für Jugendliche mit Hauptschulabschluss werden schwieriger. Die Herausforderung wächst, allen Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen.
Laut Bundesagentur für Arbeit haben bis zum 30. September zudem 3.600 ihrer Bewerber mit Fluchthintergrund eine Ausbildung neu aufgenommen. Diese Bewerber sind jedoch wahrscheinlich nicht erst vor kurzem in Deutschland angekommen, sondern halten sich schon seit einiger Zeit hier auf. Auch hier kommen weitere Herausforderungen auf das duale Ausbilungssystem zu.
Eine umfassende Analyse und Bewertung wird die IG Metall im Frühjahr vorlegen. Die daten müssen nun ausgewertet werden.
Die Ergebnisse der BIBB-Erhebung:
https://www.bibb.de/naa309-2016