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Duale Ausbildung stärken

Prüfer/-innen finden sich im Koalitionsvertrag wieder

29.11.2013 Ι "Wir wollen die duale Ausbildung stärken und modernisieren. Wir werden das Berufsbildungsgesetz evaluieren und Anpassungen prüfen, insbesondere in Hinblick auf die Erhöhung der Durchlässigkeit, die Stärkung der Ausbildungsqualität und gestufter Ausbildungen, die Bildung von Berufsfamilien und die Sicherung des Ehrenamtes in den Prüfungsgremien."

Die gesamte bildungspolitische Bewertung des Koalitionsvertrages findet Ihr HIER.

 

 

 

 

Berufliche Bildung

 

In den Aussagen zur beruflichen Bildung werden gewerkschaftliche Forderungen wie  beispielsweise die Stärkung der Ausbildungsqualität, die Bekräftigung des Konsensprinzips in der Berufsordnungsarbeit oder die Stärkung des Ehrenamtes aufgegriffen. Ebenso unterstützt der angekündigte Ausbau der Berufseinstiegsbegleitung mit assistierter Ausbildung die Möglichkeit für Jugendliche eine betriebliche Ausbildung zu machen und unnötige Warteschleifen zu vermeiden. Die angekündigte systematische persönliche Beratung bei der Berufs- und Studienwahl ist gut. Zur Weiterbildung wird die  Verbesserung der Förderung mit dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) angekündigt. Ansonsten bleiben die Aussagen zur Weiterbildung allgemein, es wird auf die Allianz für Aus- und Weiterbildung verwiesen. Weitergehende strukturelle Verbesserungen für Weiterbildung werden nicht genannt. Die angekündigte Allianz für Aus- und Weiterbildung mit den Sozialpartnern wird daran zu messen sein, ob konkrete Verbesserungen in der beruflichen Bildung erreicht werden. Die Schönfärberei der Ausbildungssituation muss aufhören. Die angekündigte Ausbildungsgarantie darf nicht nur in der Allianz besprochen werden, sie muss rechtlich verankert werden.

 

  1. Die ausbildungsbegleitenden Hilfen und die assistierte Ausbildung werden als Instrumente zur Verbesserung des Übergangs in betriebliche Ausbildung angesprochen, das ist gut. Unklar bleibt, ob daraus ein gemeinsames neues Instrument entwickelt werden soll. Hier werden die Rolle der regionalen Akteure, Finanzierungs- und Vergabefragen zu klären sein.

  2. Die angekündigte Evaluation und Anpassung des Berufsbildungsgesetzes bietet Chancen und birgt Risiken. Gute Anknüpfungspunkte bieten die Stärkung der Ausbildungsqualität, die Sicherung des Ehrenamtes im Prüfungswesen und die Betonung des Konsensprinzips in der Berufsordnungsarbeit. Risiken bestehen, wenn die Modularisierung erneut in gestuften Ausbildungen verfolgt werden sollte.

  3. Die systematische persönliche Beratung und Begleitung bei der Berufs- und Studienwahl und der Aufbau eines lokal verankerten Netzwerks von Bildungs- und Informationsangeboten bietet die Chance auf eine unabhängige Bildungsberatung. Es wird allerdings auf die konkrete Ausgestaltung zu achten sein, die Bildungsinteressen der zu Beratenden müssen Ausgangspunkt sein.

  4. Unnötige Warteschleifen für Jugendliche beim Übergang von der Schule in betriebliche Ausbildung abzubauen ist gut. Es wird darauf verwiesen dies mit den Ländern weiter zu verfolgen. Derzeit findet bereits der Umbau des Übergangsbereichs in den meisten Ländern orientiert am "Hamburger Model" statt. Jugendliche die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz erhalten haben bekommen eine schulische bzw. außerbetriebliche Ausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen, immer mit dem Ziel des Übergangs in betriebliche Ausbildung. Es wird darauf zu achten sein, dass dies nicht einen Rückzug der Betriebe aus der Ausbildung befördert. Die Finanzierung darf deshalb nicht durch die Steuerzahler erfolgen. Die Betriebe müssen entsprechend ihrer nicht Beteiligung an Ausbildung die Finanzierung sicherstellen. Hierzu gibt es keine Aussagen im Koalitionsvertrag.

  5. Der Ausbildungspakt soll zu einer Allianz für Aus- und Weiterbildung weiterentwickelt werden. Damit wurde eine Forderung der Gewerkschaften, für die eine Beteiligung am kosmetisch angelegten Ausbildungspakt nicht in Frage kommt, berücksichtigt. Die gleichberechtigte Beteiligung der Gewerkschaften in der neuen Allianz ist Eingangsvoraussetzung.

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