Mehr Anerkennung, weniger Bürokratie Rekord bei Anerkennung ausländischer Abschlüsse

2024 wurden so viele ausländische Berufsabschlüsse anerkannt wie nie zuvor. Ein neuer Chatbot hilft jetzt bei Fragen zur Anerkennung. Und das Arbeitsministerium plant eine zentrale Agentur, um Einwanderung einfacher zu machen.

Ingenieur mit Helm und Tablet

19. Oktober 2025 19. Oktober 2025


Die Zahl der Anerkennungsanträge aus dem Ausland ist 2024 auf ein Rekordhoch gestiegen. Rund 71.000 Anträge wurden gestellt. Das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders gefragt waren Pflegeberufe und medizinische Berufe. Aber auch Ingenieure und elektrotechnische Berufe waren in den Top 10.  Viele Anträge kamen aus der Türkei, Syrien und Indien. Die Zahl der Anträge aus der Ukraine hat sich sogar mehr als verdoppelt. 

Damit mehr Menschen den Weg zur Anerkennung finden, gibt es jetzt digitale Unterstützung. Der neue Chatbot Aidy hilft Fachkräften bei Fragen rund um die Anerkennung. Er gibt erste Orientierung und entlastet die Beratungsstellen. So können sich Fachkräfte besser vorbereiten und schneller durchstarten. 

Auch das Arbeitsministerium will die Einwanderung erleichtern. Geplant ist eine zentrale Work-and-Stay-Agentur, die alle nötigen Schritte digital bündelt. Damit sollen Fachkräfte ihren Aufenthaltstitel online beantragen und Dokumente hochladen können. Arbeitgeber, auch kleine Betriebe, sollen dabei unterstützen können. Ziel ist es, Bürokratie abzubauen und Verfahren zu beschleunigen. Der „Flaschenhals“ Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen, bleibt jedoch dezentral in der Verantwortung der Länder bzw. Kammern. 

 Anerkennung in Deutschland
Statistik zum Anerkennungsgesetz 2024 


Die Ergebnisse für 2024 in Kürze

55.332 neue Anträge gemeldet, davon:

  • Die drei antragsstärksten Referenzberufe: Pflegefachperson bzw. Gesundheits- und Krankenpfleger/-in (22.425 Anträge), Ärztin/Arzt (10.857 Anträge), Physiotherapeut/-in (1.782 Anträge)
  • 88 Prozent zu beruflichen Qualifikationen aus Drittstaaten (vor allem Türkei, Indien sowie Tunesien)
  • 50 Prozent Anträge aus dem Ausland gestellt (Auslandsanträge)
     

66.879 Verfahren beschieden, davon:

  • 43 Prozent mit voller Gleichwertigkeit
  • 10 Prozent mit teilweiser Gleichwertigkeit
  • 45 Prozent mit der „Auflage“ einer Ausgleichsmaßnahme (zum 31. Dezember 2024 noch nicht absolviert)

Quelle: Anerkennung in Deutschland