Chancengleichheit reicht nicht für soziale Gerechtigkeit Bildung muss mehr leisten als faire Startbedingungen

Chancengleichheit klingt gerecht, ist aber oft ein Missverständnis. Der Soziologe César Rendueles fordert im Interview, Bildung müsse allen ermöglichen, ihre Fähigkeiten zu entfalten und ein Leben in Würde zu führen.

Kleines Mädchen in Flüchtlingslager

15. Oktober 2025 15. Oktober 2025


Was bedeutet Chancengleichheit wirklich? Der spanische Soziologe César Rendueles kritisiert, dass der Begriff oft falsch verstanden wird. Es gehe nicht nur um gleiche Startbedingungen, sondern darum, dass alle die Möglichkeit haben, ihre besten Fähigkeiten zu entwickeln, unabhängig von Herkunft oder sozialem Status.

Kinder aus wohlhabenden Familien können sich Fehler leisten. Wer aus einer Arbeiterfamilie kommt, wird bei schlechten Noten oft vorschnell aussortiert. Das Bildungssystem bewertet früh, sortiert aus und fördert nicht alle gleich.

Rendueles warnt vor einem Bildungssystem, das Wettbewerb und Auslese über alles stellt. Das führt zu Leistungsdruck, Angst und Ungleichheit. Bildung sollte stattdessen ein Raum sein, in dem junge Menschen wachsen, sich ausprobieren und solidarisch handeln können.
Er fordert, Bildung nicht als Lösung für alle gesellschaftlichen Probleme zu überfrachten, sondern als Teil eines demokratischen Lebensmodells zu gestalten. Nicht der Startpunkt zählt, sondern das Ziel: ein Leben in Würde für alle.

Das ganze Interview gibt es auf ueberaus.de

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