Ausbildungsberuf | DQR 4
Industriekaufmann/frau
Den Beruf erlernt man in drei Jahren. Gelernt wird in der Industrie. Die Ausbildung zu diesem Beruf steht allen offen, Betriebe stellen aber bevorzugt Auszubildende mit Hochschulreife ein.
Was macht man in diesem Beruf?
In diesem Beruf ist man vor allem mit betriebswirtschaftlichen Abläufen in Unternehmen befasst. In der Materialwirtschaft analysieren Industriekaufmänner/-frauen Angebote, führen mit Lieferanten Verhandlungen und kümmern sich um die Warenannahme und -lagerung. In der Produktionswirtschaft planen, steuern und kontrollieren sie die Produktion von Waren und Dienstleistungen und stellen die benötigten Auftragsbegleitpapiere zusammen. Im Verkauf führen sie Verhandlungen mit Kunden, legen Preislisten an und erstellen Kalkulationen. Weiterhin konzipieren gezielte Marketingstrategien.
Sind Industriekaufmänner/-frauen in der Finanzwirtschaft oder Rechnungswesen beschäftigt, kümmern sie sich um alle Vorgänge des Geschäftsverkehrs wie etwa Buchungen oder Rechnungsabschlüsse. In der Personalwirtschaft beurteilen sie den Bedarf und unterstützen bei der Personalbeschaffung und -auswahl sowie dem Personaleinsatz.
Wichtige Voraussetzungen für Bewerber
Bei Kundenberatungen ist Kommunikationsfähigkeit hilfreich. Verhandlungsgeschick braucht man unbedingt z.B. beim Einkauf von Produktionsmitteln, Materialien oder Dienstleistungen. In diesem Beruf wechselt man häufig zwischen verschiedenen Arbeiten hin und her oder muss auf ganz unterschiedliche Kundenwünsche eingehen, deshalb ist ein hohes Maß an Flexibilität gefragt.
Diese Schulfächer sollte man mögen
Um beispielsweise die Kosten für Material, Mieten und Gehälter zu kalkulieren, sind Mathematikkenntnisse unabdingbar. Kenntnisse in Wirtschaft sind hilfreich bei Verhandlungen mit Lieferanten. Um Geschäftsvorgänge buchen zu können, braucht man gute Fähigkeiten aus dem Rechnungswesen. Gute Sprachekenntnisse in Englisch werden für die Kommunikation mit internationalen Kunden oder Lieferanten vorausgesetzt. Genauso ist ein gutes Ausdrucksvermögen und Sprachgefühl in Deutsch erforderlich. Da ein großer Teil der Arbeiten am PC ausgeführt werden, sind EDV-Kenntnisse von großem Vorteil.
Wer in seinem Traumberuf Industriekaufmänner/-frauen keinen Ausbildungsplatz findet, sollte es als Kaufmann/-frau Groß- und Außenhandel oder als Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung versuchen.
Lohnt sich das?
Was Azubis und Facharbeiter in diesem Beruf verdienen ist regional unterschiedlich. Genaues über die Verdienstmöglichkeiten weiß die IG Metall-Geschäftsstelle. Generell gilt: Besser läuft's mit Tarif. Denn wer nach Tarif bezahlt wird, verdient nicht nur besser, es kommen auch noch vermögenswirksame Leistungen, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld dazu. Außerdem gibt es tariflich geregelte monatliche Leistungszulagen, Mehrarbeits- und Schichtzuschläge und 30 Tage Urlaub jährlich. Und: Seit 2012 gilt in der Metall- und Elektroindustrie die unbefristete Übernahme. Laut Tarifvertrag haben Auszubildende nach Abschluss ihrer Ausbildung das grundsätzliche Recht auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag.
Entwicklungsperspektiven
Der Weg in den eigenen Wunschberuf ist nicht immer leicht. Mit der IG Metall hast Du einen starken Partner an Deiner Seite, der sich stets für eine optimale Förderung und einen gerechten Zugang in die berufliche Ausbildung einsetzt.
Junge Kolleginnen und Kollegen, die sich bereits während Ihrer Ausbildung weiter qualifizieren möchten, haben die Möglichkeit sogenannte Zusatzqualifikationen zu erwerben. Diese schärfen das berufliche Profil und Verbessern die individuellen Karrierechancen.
Im weiteren Verlauf stehen Facharbeitern eine Vielzahl von Bildungs- und Karrierewegen offen. Sie können u.a. einen Fachwirt erwerben, ihren Controller/-in aufsatteln oder über ein Studium einen Bachelor- und Masterabschluss erwerben. Auch eine berufspädagogische Entwicklungslinie steht ihnen offen (s.u.).
Es findet eine "Gestreckte Abschlussprüfung" statt. Teil 1 der Abschlussprüfung findet im vierten Ausbildungshalbjahr statt und erstreckt sich über die Ausbildungsinhalte der ersten 15 Monate. Teil 2 wird am Ende der Ausbildung abgelegt.
(Quelle: BIBB)
Die Abschlussprüfung ist bestanden, wenn im Gesamtergebnis von Teil 1 und Teil 2 mit mindestens "ausreichend", im Ergebnis von Teil 2 mit mindestens "ausreichend", in mindestens zwei Prüfungsbereichen von Teil 2 mit mindestens "ausreichend" und in keinem Prüfungsbereich von Teil 2 mit "ungenügend" bewertet wurde (vgl. § 14 Abs. 2 der Ausbildungsordnung).
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