Ausbildungsberuf | DQR 4
Drechsler/in (Elfenbeinschnitzer/in)
Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird den Fachrichtungen Drechseln und Elfenbeinschnitzen angeboten. Gelernt wird im Handwerk. Die Ausbildung zu diesem Beruf steht allen offen, rechtlich ist keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung vorgeschrieben.
Was macht man in diesem Beruf?
Nach vorgegebenen oder eigenen Skizzen stellen Drechsler/-innen der Fachrichtung Drechsel Produkte wie Holzlöffel, Schubladen, Klein- und Sitzmöbel oder auch Treppengeländer her. Klassischer Werkstoff ist hier natürlich Holz, es werden allerdings auch Edelwerkstoffe wie z.B. Horn verwendet. Drechsler der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen stellen hingegen Knöpfe, Schachfiguren, Brieföffner oder Schmuckstücke her. Die typischen Werkstoffe sind hier Schildpatt, Horn oder Elfenbein. Holz, Metall und Kunststoff gehören aber auch zu den Arbeitsmaterialien.
Neben der Drehbank als Hauptarbeitsinstrument benutzen Drechsler/-innen viele Handwerkzeuge zum Schneiden, Bohren, Drechseln und Fräsen. Die Oberfläche der fertiggestellten Werkstücke wird oftmals weiter behandelt, die Einzelteile müssen montiert und verklebt werden. Das Entwerfen von Sonderanfertigungen und die Kundenberatung gehören ebenso zu diesem Beruf wie die Pflege und Wartung der Arbeitsmaschinen und Werkzeuge.
Wichtige Voraussetzungen für Bewerber
Beim exakten Anfertigen von Einzelstücken (oder Kleinserien) aus den unterschiedlichen Werkstoffen ist große Sorgfalt gefragt. Will man den Kundenwünschen entsprechen, ist eine Kunden- und Serviceorientierung ebenso wichtig. Kreativität ist unabdingbar beim Entwerfen von Einzelstücken.
Diese Schulfächer sollte man mögen
Werken sollte auf jeden Fall zu den Lieblingsfächern gehören. Schließlich muss man viel schneiden, sägen, schnitzen, feilen oder bohren. Außerdem müssen Bewerber gute Kenntnisse in Mathematik haben, um Rauminhalte und Gewichte der Werkstücke oder den Materialbedarf berechnen zu können. Kenntnisse und Wissen aus dem Fach Kunst sind beim Entwerfen von Modellen und Einzelstücken sehr hilfreich.
Wer in seinem Traumberuf Drechsler/in (Elfenbeinschnitzer/-in) keinen Ausbildungsplatz findet, sollte es als Holzmechaniker/-in, als Holzspielzeugmacher/-in oder als Tischler/-in versuchen.
Lohnt sich das?
Was Azubis und Facharbeiter in diesem Beruf verdienen ist regional unterschiedlich. Genaues über die Verdienstmöglichkeiten weiß die IG Metall-Geschäftsstelle. Generell gilt: Besser läuft's mit Tarif. Denn wer nach Tarif bezahlt wird, verdient nicht nur besser, es kommen auch noch vermögenswirksame Leistungen, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld dazu. Außerdem gibt es tariflich geregelte monatliche Leistungszulagen, Mehrarbeits- und Schichtzuschläge und 30 Tage Urlaub jährlich. Und: Seit 2012 gilt in der Metall- und Elektroindustrie die unbefristete Übernahme. Laut Tarifvertrag haben Auszubildende nach Abschluss ihrer Ausbildung das grundsätzliche Recht auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag.
Es findet eine Zwischenprüfung und eine Gesellenprüfung statt. Die Zwischenprüfung dient zur Ermittlung des Ausbildungsstandes und findet vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Gesellenprüfung wird zum Ausbildungsende durchgeführt.
Eine genaue Beschreibung der zu erbringenden Prüfungsleistungen könnt Ihr den §§ 7-8 der Verordnung (siehe rechts) entnehmen.
Prüfungsbereich |
Gewichtung |
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Zwischen-prüfung |
Drehen in Langholz und Querholz und Drehen von kleinen Fertigteilen in Langholz und Querholz - eins bis zwei Arbeitsproben: max. 6 Std. - praxisbezogene schriftliche Aufgaben: max. 180 Min. |
Keine Gewichtung |
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Gesellenprüfung |
Fachrichtung Drechseln: Herstellen eines Werkstückes oder eines Modells, das aus mehreren Teilen bestehen kann
Fachrichtung Elfenbeinschnitzen: Herstellen eines geschnitzten Stückes nach Modell oder Zeichnung - Prüfungsstück: max. 40 Std.
Herstellen eines Musters nach Zeichnung, bei dem das Drehen von Lang- und Querholz zu berücksichtigen ist
Fachrichtung Drechseln - zwei Arbeitsproben: max. 7 Std.
Fachrichtung Elfenbeinschnitzen - drei Arbeitsproben: max. 7 Std. |
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50% |
Technologie - praxisbezogene schriftliche Aufgabe: max. 120 Min. |
40% |
50% |
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Technische Mathematik - praxisbezogene schriftliche Aufgabe: max. 90 Min. |
20% |
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Technisches Zeichnen - praxisbezogene schriftliche Aufgabe: max. 90 Min. |
20% |
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Wirtschafts- und Sozialkunde max. 60 Min. |
20% |
Die Prüfung ist bestanden, wenn jeweils in der Fertigkeits- und Kenntnisprüfung sowie innerhalb der Kenntnisprüfung im Prüfungsfach Technologie mindestens ausreichende Leistungen erbracht sind.
Die schriftliche Prüfung ist auf Antrag des Prüflings oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses in einzelnen Fächern durch eine mündliche Prüfung zu ergänzen, wenn diese für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Die schriftliche Prüfung hat gegenüber der mündlichen das doppelte Gewicht.
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