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Ausbildungsberuf | DQR 4

Flechtwerkgestalter/in

31.03.2006 Ι Flechtwerkgestalter/-innen entwerfen, gestalten und fertigen Flechtmöbel, Korbwaren und andere Flechtobjekte.

Den Beruf erlernt man in drei Jahren. Gelernt wird in der Industrie und im Handwerk. Die Ausbildung zu diesem Beruf steht allen offen, rechtlich ist keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung vorgeschrieben.

 

Was macht man in diesem Beruf?
Flechtwerkgestalter/-innen fertigen nach eigenen oder vorgegebenen Entwürfen unterschiedlichste Flechtwerke. Je nach Schwerpunkt stellen sie dabei Flechtmöbel, Korbwaren oder Flechtobjekte her. Im ersten Arbeitsschritt werden die Flechtmaterialien durch Zuschnitt und Biegen aufbereitet. Dabei verwenden sie verschiedene Werkzeuge, Geräte und Maschinen. Dann flechten sie die Materialien in Handarbeit zu den gewünschten Objekten. Von Fall zu Fall bearbeiten sie die Oberflächen weiter. Flechtmöbel werden beispielsweise gebeizt oder gefärbt. Andere Objekte werden mit Lacken, Wachsen oder Ölen weiterbehandelt, je nach Gestaltungswunsch, späterer Beanspruchung oder auch aufgrund des Brandschutzes.

 

Flechtwerkgestalter/-innen kümmern sich auch um die fachgerechte Lagerung der Endprodukte und bereiten deren Auslieferung vor. Kunden werden durch sie zu Formgebung und Funktion der Produkte beraten und bekommen von ihnen Gebrauchshinweise und Pflegetipps. Daneben kümmern sie sich um die Wartung und Instandsetzung der verwendeten Maschinen und Werkzeuge.

 

Wichtige Voraussetzungen für Bewerber
Kreativität ist in diesem Beruf gefordert, da Korbwaren etc. auch nach eigenen Vorstellungen entworfen werden. Sorgfalt sehr wichtig, um die Flechtobjekte exakt nach Vorlagen fertigen zu können.

 

Diese Schulfächer sollte man mögen
Werken und Technik sollten auf jeden Fall zu den Lieblingsfächern gehören, da man überwiegend in Handarbeit produziert. Dazu sollte man auch das entsprechende handwerkliche Geschick mitbringen. Weiterhin sind Kenntnisse im Fach Kunst sehr hilfreich, um Entwürfe unter ästhetischen Gesichtspunkten zeichnen und bewerten zu können.

Wer in seinem Traumberuf Flechtwerkgestalter/-in keinen Ausbildungsplatz findet, sollte es als Tischler/-in oder als Holzmechaniker/-in versuchen.

 

Lohnt sich das?
Was Azubis und Facharbeiter in diesem Beruf verdienen ist regional unterschiedlich. Genaues über die Verdienstmöglichkeiten weiß die IG Metall-Geschäftsstelle. Generell gilt: Besser läuft's mit Tarif. Denn wer nach Tarif bezahlt wird, verdient nicht nur besser, es kommen auch noch vermögenswirksame Leistungen, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld dazu. Außerdem gibt es tariflich geregelte monatliche Leistungszulagen, Mehrarbeits- und Schichtzuschläge und 30 Tage Urlaub jährlich. Und: Seit 2012 gilt in der Metall- und Elektroindustrie die unbefristete Übernahme. Laut Tarifvertrag haben Auszubildende nach Abschluss ihrer Ausbildung das grundsätzliche Recht auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

 

Entwicklungsperspektiven
Der Weg in den eigenen Wunschberuf ist nicht immer leicht. Mit der IG Metall hast Du einen starken Partner an Deiner Seite, der sich stets für eine optimale Förderung und einen gerechten Zugang in die berufliche Ausbildung einsetzt. HIER findest Du Unterstützungsangebote und Informationen zu Vorbereitungsmöglichkeiten, die auf eine duale Ausbildung hin wirken.

Junge Kolleginnen und Kollegen, die sich bereits während Ihrer Ausbildung weiter qualifizieren möchten, haben die Möglichkeit sogenannte Zusatzqualifikationen zu erwerben. Diese schärfen das berufliche Profil und Verbessern die individuellen Karrierechancen. Mehr Informationen gibt es HIER.

Im weiteren Verlauf stehen Facharbeitern eine Vielzahl von Bildungs- und Karrierewegen offen. Sie können u.a. einen Meister- oder Techniker-Abschluss erwerben, Ihren Konstrukteur aufsatteln oder über ein Studium einen Bachelor- und Masterabschluss erwerben. Auch eine berufspädagogische Entwicklungslinie steht ihnen offen (s.u.).

 

Es findet eine Zwischenprüfung und eine Abschluss-/Gesellenprüfung statt. Die Zwischenprüfung dient zur Ermittlung des Ausbildungsstandes und findet vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Die Abschluss-/Gesellenprüfung wird zum Ausbildungsende durchgeführt.

 

Eine genaue Beschreibung der zu erbringenden Prüfungsleistungen könnt Ihr den §§ 9-10 der Verordnung (siehe rechts) entnehmen.

 

 

Prüfungsbereich

Gewichtung

Zwischenprüfung

Herstellen eines Flechtwerks unter Anwendung unterschiedlicher Flechttechniken

- Arbeitsaufgabe:

  max. 5 Std. 50 Min.

- situatives Fachgespräch:

  max. 10 Min.

- schriftliche Aufgabe:

  max. 120 Min.

Keine Gewichtung

Abschluss-/Gesellenprüfung

Arbeitsaufgabe I:

Herstellen von zwei Flechtwerken aus unterschiedlichen Materialien unter Anwendung unterschiedlicher Flechttechniken

- Arbeitsaufgabe: max. 6 Std.

 

Arbeitsaufgabe II:

Gestalten, Herstellen und Präsentieren einer Korbware, eines Flechtmöbels oder Flechtobjektes

 

 

 

 

 

35%

 

 

 

 

 

 

65%

 

50%

- Arbeitsaufgabe:

  max. 19 Std. 35 Min.

- Fachgespräch: max. 25 Min.

Gestaltung:

- praxisbezogene schriftliche

  Aufgaben: max. 180 Min.

30%

50%

Fertigung:

- praxisbezogene schriftliche

  Aufgaben: max. 120 Min.

50%

Wirtschafts- und Sozialkunde:
- praxisbezogene schriftliche

  Aufgaben: max. 60 Min.

20%

 

Die Prüfung ist bestanden, wenn im praktischen und schriftlichen Teil der Prüfung jeweils mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden. In zwei der Prüfungsbereiche des schriftlichen Teils der Prüfung müssen mindestens ausreichende Leistungen erbracht worden sein. Weiterhin darf weder in den Arbeitsaufgaben des praktischen Teils noch in dem weiteren Prüfungsbereich des schriftlichen Teils eine ungenügende Leistung erbraucht worden sein.

 

Der schriftliche Teil der Prüfung ist auf Antrag des Prüflings oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses in einzelnen Prüfungsbereichen durch eine mündliche Prüfung zu ergänzen, wenn diese für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermittlung der Ergebnisse für die mündlich geprüften Prüfungsbereiche sind die jeweiligen bisherigen Ergebnisse und die entsprechenden Ergebnisse der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis 2:1 zu gewichten.

 

 

Links und Zusatzinformationen

Ansprechpartner/in

Für jeden Beruf gibt es für Dich eine/n Ansprechpartner/in. Hier ist es...

  • Jörg Ferrando
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