Ausbildungsberuf | DQR 4
Metall- und Glockengießer/in
Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird in den drei Fachrichtungen Kunst- und Glockengusstechnik, Metallgusstechnik sowie Zinngusstechnik angeboten. Gelernt wird im Handwerk. Die Ausbildung zu diesem Beruf steht allen offen, Betriebe stellen aber bevorzugt Auszubildende mit Hauptschulabschluss ein.
Was macht man in diesem Beruf?
In diesem Beruf stellt man Gussprodukte aus Metall oder Kunststoff her. Dabei unterscheiden sich die Endprodukt je nach beruflicher Fachrichtung.
Metall- und Glockengießer/-innen entwerfen Glocken, Maschinenteil und andere (Kunst-)Gegenstände aus Guss. Vor dem eigentlichen Gießen der Objekte werden Schablonen aus Lehm, Stein und Sand hergestellt. Die Metalle oder Legierungen werden zur sogenannten Speise in Schmelzöfen verflüssigt und in die entsprechenden Formen geleitet. Ist das Metall erkaltet, werden die Formen abgeschlagen und das Endprodukt gegebenenfalls weiterbearbeitet, veredelt oder Zubehör montiert und abschließend geprüft.
Metall- und Glockengießer/-innen übernehmen auch Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten an Objekten aus Guss.
Weiter Informationen über die einzelnen Fachrichtungen findest du HIER.
Wichtige Voraussetzungen für Bewerber
Sorgfalt ist in diesem Beruf sehr gefragt, muss man doch beim Gießen die Fließgeschwindigkeit genau kontrollieren, damit beim Erkalten keine Risse oder Sprünge entstehen. Umsicht ist erforderlich, um beim Arbeiten mit heißflüssigen Metallen sich und andere nicht zugefährden.
Diese Schulfächer sollte man mögen
Fertigkeiten aus Werken und Technik sind bei der Herstellung von Gussformen und der anschließenden Bearbeitung der Enderzeugnisse notwendig. Beim Herstellen von Modellen für z.B. Kunstobjekte oder dem Anfertigen von Skizzen sind Kenntnisse und Fähigkeiten aus dem Fach Kunst äußerst hilfreich. Wissen aus den Bereichen Chemie/Physik sind nötig, um beispielsweise Schmelzöfen richtig zu bedienen oder auch Metalllegierungen die richtigen Zusatzmittel zur Verhinderung von Oxidation beizumischen.
Wer in seinem Traumberuf Metall- und Glockengießer/-in keinen Ausbildungsplatz findet, sollte es als Gießereimechaniker/in, als Verfahrensmechaniker/-in, als Technische/r Modelbauer/-in Gießerei oder als Metallbauer/-in versuchen.
Lohnt sich das?
Was Azubis und Facharbeiter in diesem Beruf verdienen ist regional unterschiedlich. Genaues über die Verdienstmöglichkeiten weiß die IG Metall-Geschäftsstelle. Generell gilt: Besser läuft's mit Tarif. Denn wer nach Tarif bezahlt wird, verdient nicht nur besser, es kommen auch noch vermögenswirksame Leistungen, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld dazu. Außerdem gibt es tariflich geregelte monatliche Leistungszulagen, Mehrarbeits- und Schichtzuschläge und 30 Tage Urlaub jährlich. Und: Seit 2012 gilt in der Metall- und Elektroindustrie die unbefristete Übernahme. Laut Tarifvertrag haben Auszubildende nach Abschluss ihrer Ausbildung das grundsätzliche Recht auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag.
Entwicklungsperspektiven
Der Weg in den eigenen Wunschberuf ist nicht immer leicht. Mit der IG Metall hast Du einen starken Partner an Deiner Seite, der sich stets für eine optimale Förderung und einen gerechten Zugang in die berufliche Ausbildung einsetzt. HIER findest Du Unterstützungsangebote und Informationen zu Vorbereitungsmöglichkeiten, die auf eine duale Ausbildung hin wirken.
Junge Kolleginnen und Kollegen die sich bereits während Ihrer Ausbildung weiter qualifizieren möchten, haben die Möglichkeit sogenannte Zusatzqualifikationen zu erwerben. Diese schärfen das berufliche Profil und Verbessern die individuellen Karrierechancen. Mehr Informationen gibt es HIER.
Im weiteren Verlauf stehen Facharbeitern eine Vielzahl von Bildungs- und Karrierewegen offen. Sie können u.a. einen Meister- oder Techniker-Abschluss erwerben, Ihren Konstrukteur aufsatteln oder über ein Studium einen Bachelor- und Masterabschluss erwerben. Auch eine berufspädagogische Entwicklungslinie steht ihnen offen (s.u.).
Es findet eine Zwischenprüfung und eine Gesellenprüfung statt. Die Zwischenprüfung dient zur Ermittlung des Ausbildungsstandes und findet vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Die Gesellenprüfung wird zum Ausbildungsende durchgeführt.
Eine genaue Beschreibung der zu erbringenden Prüfungsleistungen könnt Ihr den §§ 7 und 10 der Verordnung (siehe rechts) entnehmen.
Prüfungsbereich |
Gewichtung |
||
Zwischenprüfung |
Bearbeiten eines Werkstücks aus Metall nach Modell oder Zeichnung mit manuellen und maschinellen Verfahren - Arbeitsaufgabe: max. 7 Std. max. 180 Min. |
Keine Gewichtung |
|
Gesellenprüfung |
Herstellen eines Gussstückes mit Losteilen und mindestens einem Kern - Prüfungsstück: max. 8 Std.
Anfertigen einer zweiteiligen Form für das Sandgussverfahren mit einem Kern - Arbeitsprobe: max. 4 Std. |
50%
50% |
50% |
Technologie Aufgabe: max. 120 Min. |
50% |
50% |
|
Arbeitsplanung |
30% |
||
Wirtschafts- und Sozialkunde |
20% |
Die Prüfung ist bestanden, wenn jeweils
- im praktischen und schriftlichen Teil der Prüfung
- sowie innerhalb des schriftlichen Teils der Prüfung im Prüfungsbereich Technologie mindestens "ausreichende" Leistungen
erbracht sind.
Der schriftliche Teil der Prüfung ist auf Antrag des Prüflings oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses in einzelnen Prüfungsbereichen durch eine mündliche Prüfung zu ergänzen, wenn diese für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Der schriftliche Teil der Prüfung hat gegenüber der mündlichen Prüfung das doppelte Gewicht.
Ansprechpartner/in
Für jeden Beruf gibt es für Dich eine/n Ansprechpartner/in. Hier ist es...
info
Ausbildungsdauer
3 Jahre
Ausbildungsvergütung
Vorteil mit Tarif
Fördermöglichkeiten
weitere Informationen
Verdienstmöglichkeiten
Vorteil mit Tarif
Lohnspiegel
Informationen für Aktive
Angebote der IG Metall
Prüferschulung
Rechtsgrundlagen
Ausbildungsverordnung
Rahmenlehrplan
Selbst aktiv werden als...
Prüfer/in
Prüfungsaufgabenersteller/in