Ausbildungsberuf | DQR 4

Den Beruf erlernt man in drei Jahren. Gelernt wird in der Industrie und im Handwerk. Die Ausbildung zu diesem Beruf steht allen offen, rechtlich ist keine schulische oder berufliche Vorbildung vorgeschrieben.

Was macht man in diesem Beruf?
In diesem Beruf stellte man z.B. Damen-, Herren- und Kinderhüte sowie Kappen oder Brautgestecke her. Vor der eigentlichen Fertigung beraten sie die Kunden bei der Auswahl der Hüte bzw. Entwürfe und gehen dabei auf deren Wünsche ein. Dann fertigen sie die entsprechenden Schnittmuster oder Schablonen an, schneiden die Materialien wie beispielsweise Stroh oder Stoff zu. Bei der Produktion von Filzhüten wird dabei auch auf vorgefertigte Rohlinge zurückgegriffen.

Um die Hüte in die gewünschten Formen zu bringen, dämpfen Modistin/-innen die Rohlinge, stülpen sie über Formen, befestigen sie und trocknen sie in Trockenapparaten. Bei Strohhüten werden die Einzelteile zusammengenäht und auf Untergestelle gezogen, die dem Hut Halt und seine Form geben.

Durch Bügeln erhalten die Hüte ihre endgültige Form. Die Modistin/-innen nähen abschließend Einlagen sowie Futterstoffe ein und verzieren sie mit Bändern, Kordeln, Tüllschleiern, Blumen und Federn. Auch reparieren sie ältere Hüte oder arbeiten sie um.

Wichtige Voraussetzungen für Bewerber
Beim Zuschneiden des Materials nach Schnittmustern ist Sorgfalt gefragt. Für die eigenen Entwürfe benötigt man die entsprechende Kreativität. Um angemessen und exakt auf die Kundenwünsche eingehen zu können, muss man Kunden- und Serviceorientierung sowie Kommunikationsfähigkeit mitbringen.

Diese Schulfächer sollte man mögen
Kenntnisse aus Werken und Technik bzw. Textiles Gestalten sind von großem Vorteil beim Anfertigen und Entwerfen von Hüten. Mathematikkenntnisse sind unabdingbar zur Berechnung von Material und Garniturstoffen. Da die meisten Fertigungsschritte in Handarbeit vollzogen werden, braucht man handwerkliches Geschick.

Wer in seinem Traumberuf Modist/-in keinen Ausbildungsplatz findet, sollte es als Produktgestalter/-in Textil, als Modeschneider/-in, als Maßschneider/-in oder als Textilgestalter/in Handwerk versuchen.

Lohnt sich das?
Was Azubis und Facharbeiter in diesem Beruf verdienen ist regional unterschiedlich. Genaues über die Verdienstmöglichkeiten weiß die IG Metall-Geschäftsstelle. Generell gilt: Besser läuft's mit Tarif. Denn wer nach Tarif bezahlt wird, verdient nicht nur besser, es kommen auch noch vermögenswirksame Leistungen, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld dazu. Außerdem gibt es tariflich geregelte monatliche Leistungszulagen, Mehrarbeits- und Schichtzuschläge und 30 Tage Urlaub jährlich. Und: Seit 2012 gilt in der Metall- und Elektroindustrie die unbefristete Übernahme. Laut Tarifvertrag haben Auszubildende nach Abschluss ihrer Ausbildung das grundsätzliche Recht auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

Entwicklungsperspektiven
Der Weg in den eigenen Wunschberuf ist nicht immer leicht. Mit der IG Metall hast Du einen starken Partner an Deiner Seite, der sich stets für eine optimale Förderung und einen gerechten Zugang in die berufliche Ausbildung einsetzt. HIER findest Du Unterstützungsangebote und Informationen zu Vorbereitungsmöglichkeiten, die  auf eine duale Ausbildung hin wirken.

Junge Kolleginnen und Kollegen, die sich bereits während Ihrer Ausbildung weiter qualifizieren möchten, haben die Möglichkeit sogenannte Zusatzqualifikationen zu erwerben. Diese schärfen das berufliche Profil und Verbessern die individuellen Karrierechancen. Mehr Informationen gibt es HIER.

Im weiteren Verlauf stehen Facharbeitern eine Vielzahl von Bildungs- und Karrierewegen offen. Sie können u.a. einen Meister- oder Techniker-Abschluss erwerben oder über ein Studium einen Bachelor- und Masterabschluss erwerben. Auch eine berufspädagogische Entwicklungslinie steht ihnen offen (s.u.).