Ausbildungsberuf | DQR 4
Orthopädietechnik-Mechaniker/in
Den Beruf erlernt man in drei Jahren. Gelernt wird im Handwerk. Die Ausbildung zu diesem Beruf steht allen offen, Betriebe stellen aber bevorzugt Auszubildende mit mittlerem Schulabschluss ein.
Was macht man in diesem Beruf?
In diesem Beruf fertigt man verschiedenste orthopädietechnische Hilfsmittel und passt sie den Bedürfnissen des Patienten an. Orthopädietechnik-Mechaniker/innen stellen vor allem künstliche Gliedmaßen (Prothesen), Konstruktionen zur Unterstützung von Rumpf, Armen und Beinen (Orthesen) sowie spezielle Bandagen oder Produkte der Rehatechnik wie etwa Krankenbetten oder Rollstühle her.
Nachdem die Orthopädietechnik-Mechaniker/innen das jeweilige Krankheitsbild des Patienten bewertet und diesen zur Wahl des richtigen Hilfsmittels beraten haben, erstellen sie Konstruktionszeichnungen für das zu fertigende Modell. Bei der eigentlichen Fertigung werden dann Metalle, Kunststoffe, Holz, Gießharze oder Textilien maschinell oder von Hand verarbeitet. Abschließend passen die Orthopädietechnik-Mechaniker/innen die Hilfsmittel an und weisen den Patienten in Bedienung und Handhabung ein. Reparaturen und erneute Anpassungen z.B. von Prothesen gehören ebenfalls zu diesem Beruf.
Wichtige Voraussetzungen für Bewerber
Bei der genauen Anpassung von Prothesen oder Orthesen sind Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein absolut notwendig, weil davon mitunter der Behandlungserfolg einer Krankheit abhängt. Will man Kunden bzw. Patienten angemessen beraten, muss man Kunden- und Serviceorientierung sowie Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Einfühlungsvermögen ist unabdingbar, um in sensiblen Situationen z.B. bei der Anpassung eines Korsetts mit Patienten sorgsam umgehen zu können.
Diese Schulfächer sollte man mögen
Für das Vermessen von z.B. Gliedmaßen sind Mathematikkenntnisse notwendig. Um künstliche Gliedmaßen herstellen zu können, sind Kenntnisse aus der Biologie sowie Fertigkeiten aus Werken und Technik unabdingbar.
Wer in seinem Traumberuf Orthopädietechnik-Mechaniker/in keinen Ausbildungsplatz findet, sollte es als Chirurgiemechaniker/in, als Zahntechniker/in oder als Hörakustiker/in versuchen.
Lohnt sich das?
Was Azubis und Facharbeiter in diesem Beruf verdienen ist regional unterschiedlich. Genaues über die Verdienstmöglichkeiten weiß die IG Metall-Geschäftsstelle. Generell gilt: Besser läuft's mit Tarif. Denn wer nach Tarif bezahlt wird, verdient nicht nur besser, es kommen auch noch vermögenswirksame Leistungen, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld dazu. Außerdem gibt es tariflich geregelte monatliche Leistungszulagen, Mehrarbeits- und Schichtzuschläge und 30 Tage Urlaub jährlich.
Entwicklungsperspektiven
Der Weg in den eigenen Wunschberuf ist nicht immer leicht. Mit der IG Metall hast Du einen starken Partner an Deiner Seite, der sich stets für eine optimale Förderung und einen gerechten Zugang in die berufliche Ausbildung einsetzt. HIER findest Du Unterstützungsangebote und Informationen zu Vorbereitungsmöglichkeiten, die auf eine duale Ausbildung hin wirken.
Junge Kolleginnen und Kollegen, die sich bereits während Ihrer Ausbildung weiter qualifizieren möchten, haben die Möglichkeit sogenannte Zusatzqualifikationen zu erwerben. Diese schärfen das berufliche Profil und Verbessern die individuellen Karrierechancen. Mehr Informationen gibt es HIER.
Im weiteren Verlauf stehen Facharbeitern eine Vielzahl von Bildungs- und Karrierewegen offen. Sie können u.a. einen Meister- oder Techniker-Abschluss erwerben, Ihren Konstrukteur aufsatteln oder über ein Studium einen Bachelor- und Masterabschluss erwerben. Auch eine berufspädagogische Entwicklungslinie steht ihnen offen (s.u.).
Die Gesellenprüfung besteht aus den beiden zeitlich auseinanderfallenden Teilen 1 und 2, wobei Teil 1 der Gesellenprüfung vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden soll.
Eine genaue Beschreibung der zu erbringenden Prüfungsleistungen könnt Ihr den §§ 6-9 der Verordnung (siehe rechts) entnehmen.
Teil |
Prüfungsbereich |
Gewichtung |
|
1 |
Herstellen orthopädischer Hilfsmittel nach Modell und Abgabe von Hilfsmitteln - Zwei Arbeitsproben: 6,5 Std. - Gesprächssimulation: max. 20 Min.
Werkstoffe und Fertigungstechnik - schriftliche Arbeitsaufgabe: 90 Min. |
50% 50%
|
20%
10%
|
2 |
Konstruieren eines orthopädischen Hilfsmittels nach Maßen des Patienten Arbeitsaufgabe Gestalten und Verlegen eines Stabparkettbodens ein - betrieblicher Auftrag: 42 Std. - Präsentation: max. 15 Min. - auftragsbezogenes Fachgespräch: max. 30 Min. |
100% |
40% |
Versorgungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung von Anatomie, Pathologie und Biomechanik - schriftliche Arbeitsaufgabe: 150 Min. |
35% |
20% |
|
Wirtschafts- und Sozialkunde |
20% |
10% |
Die Gesellenprüfung ist bestanden, wenn die Leistungen
- im Gesamtergebnis von Teil 1 und 2 mit mindestens "ausreichend",
- im Ergebnis von Teil 2 der Gesellenprüfung mit mindestens "ausreichend",
- in mindestens zwei Prüfungsbereichen von Teil 2 der Gesellenprüfung mit mindestens "ausreichend" und
- in keinem Prüfungsbereich des Teil 2 mit "ungenügend"
bewertet worden sind.
Auf Antrag des Prüflings ist die Prüfung in einem der mit schlechter als "ausreichend" bewerteten Prüfungsbereiche nach Absatz 1 Nummer 4 oder Nummer 5 durch eine mündliche Prüfung von etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn dies für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermittlung des Ergebnisses für diesen Prüfungsbereich sind das bisherigen Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis 2:1 zu gewichten.
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