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Ausbildungsberuf | DQR 4

Textillaborant/in

24.06.2003 Ι Textillaboranten/-laborantinnen sind für die Analyse von chemischen und physikalischen Eigenschaften von textilen Rohstoffen, Halb- bzw. Fertigerzeugnissen und Textilhilfsmitteln zuständig. Dabei sind sie auch an der Produktentwicklung beteiligt.

Den Beruf erlernt man in dreieinhalb Jahren. Gelernt wird in der Industrie. Die Ausbildung zu diesem Beruf steht allen offen, Betriebe stellen aber bevorzugt Auszubildende mit Hochschulreife, oder auch Jugendliche mit mittlerem Schulabschluss ein.

 

Was macht man in diesem Beruf?
In diesem Beruf ist man in der Prozessüberwachung tätig, z.B. kontrolliert man beim Wareneingang, ob die Werk- und Arbeitsstoffe einwandfrei sind. Zudem achtet man darauf, dass diese gesetzlichen und betrieblichen Qualitätskriterien entsprechen.

Textillaboranten/-laborantinnen benutzen hierzu moderne, meistens computergestützte Prüf- und Messgeräte, mit denen sie Stichproben während des laufenden Produktionsprozesses untersuchen.

Stellen sie dabei Abweichungen von Normen oder Kennzahlen fest, informieren sie die Fertigungsleitung und beginnen mit der systematischen Fehlerdiagnose.

Sie prüfen im betrieblichen Umweltschutz Brauch- und Abwässer und sorgen nach Möglichkeit für deren Wiederverwertung. Weiterhin messen sie Emissionen, analysieren in Entwicklung und Forschung z.B. die Eigenschaften neuer Faserstoffe und arbeiten an deren Verbesserung oder testen neue Rezepturen für Textilhilfsmittel.

 

Wichtige Voraussetzungen für Bewerber
Großes Verantwortungsbewusstsein und Umsicht sind beim Umgang mit giftigen und ätzenden Chemikalien gefragt. Sorgfalt muss man für die Arbeit mit mechanischen oder elektronischen Messgeräten sowie die Dokumentation der Analyseergebnisse mitbringen.

 

Diese Schulfächer sollte man mögen
Da man ständig mit chemischen Stoffen zu tun hat, sie z.B. analysiert, ihre Rezeptur ändert oder sie für Untersuchungen einsetzt, sind gute Kenntnisse aus der Chemie unabdingbar. Physikkenntnisse sind äußerst hilfreich, um die Werkeigenschaft wie etwa die Reißfestigkeit oder Reibwerte unterschiedlichster Gewebe und Garne beurteilen zu können. Zur Interpretation von statistischen Verteilungen und Messwerten sind Fähigkeiten aus der Mathematik erforderlich. Gute Sprachkenntnisse in Englisch sind von Vorteil für die die entsprechende Fachliteratur oder Internetrecherchen z.B. über neue Prüfverfahren.

 

Lohnt sich das?
Was Azubis und Facharbeiter in diesem Beruf verdienen ist regional unterschiedlich. Genaues über die Verdienstmöglichkeiten weiß die IG Metall-Geschäftsstelle. Generell gilt: Besser läuft's mit Tarif. Denn wer nach Tarif bezahlt wird, verdient nicht nur besser, es kommen auch noch vermögenswirksame Leistungen, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld dazu. Außerdem gibt es tariflich geregelte monatliche Leistungszulagen, Mehrarbeits- und Schichtzuschläge und 30 Tage Urlaub jährlich. Und: Seit 2012 gilt in der Metall- und Elektroindustrie die unbefristete Übernahme. Laut Tarifvertrag haben Auszubildende nach Abschluss ihrer Ausbildung das grundsätzliche Recht auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

 

Entwicklungsperspektiven
Der Weg in den eigenen Wunschberuf ist nicht immer leicht. Mit der IG Metall hast Du einen starken Partner an Deiner Seite, der sich stets für eine optimale Förderung und einen gerechten Zugang in die berufliche Ausbildung einsetzt. HIER findest Du Unterstützungsangebote und Informationen zu Vorbereitungsmöglichkeiten, die auf eine duale Ausbildung hin wirken.

Junge Kolleginnen und Kollegen, die sich bereits während Ihrer Ausbildung weiter qualifizieren möchten, haben die Möglichkeit sogenannte Zusatzqualifikationen zu erwerben. Diese schärfen das berufliche Profil und Verbessern die individuellen Karrierechancen. Mehr Informationen gibt es HIER.

Im weiteren Verlauf stehen Facharbeitern eine Vielzahl von Bildungs- und Karrierewegen offen. Sie können u.a. einen Meister- oder Techniker-Abschluss erwerben oder über ein Studium einen Bachelor- und Masterabschluss erwerben. Auch eine berufspädagogische Entwicklungslinie steht ihnen offen (s.u.).

 

Es findet eine Zwischenprüfung und eine Abschlussprüfung statt. Die Zwischenprüfung dient zur Ermittlung des Ausbildungsstandes und findet vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Die Abschlussprüfung wird zum Ausbildungsende durchgeführt.

 

Eine genaue Beschreibung der zu erbringenden Prüfungsleistungen könnt Ihr den §§ 8-9 der Verordnung (siehe rechts) entnehmen.

 

 

Prüfungsbereich

Gewichtung

Zwischenprüfung

Materialprüfung einschließlich einer qualitativen Analyse, Herstellen

der dazu notwendigen Lösungen und Bestimmen der

Konstruktionsmerkmale

- komplexe Arbeitsaufgabe:

  max. 4 Std. 50 Min.

- situatives Fachgespräch:

  max. 10 Min.

- schriftliche Aufgabe:

  max. 120 Min.

Keine Gewichtung

Abschlussprüfung

Arbeitsauftrag mit der auszuwählenden Variante:

a) Betrieblicher Auftrag:

   max. 14 Std
   - Fachgespräch: 30 Min.

b) Arbeitsaufgabe: max. 8 Std.
   - begleitendes Fachgespräch:

     max. 20 Min.

100%

50%

Prüftechnologie

- praktische Arbeitsaufgabe:

  max. 90 Min.

40%

50%

Textilchemie und Textilphysik

- praktische Arbeitsaufgabe:

  max. 150 Min.

40%

Wirtschafts- und Sozialkunde
- praxisbezogene

  handlungsorientierte schriftliche

  Aufgabe: max. 60 Min.

20%

 

Die Abschlussprüfung ist bestanden, wenn

  • im Prüfungsbereich Arbeitsauftrag und
  • im Gesamtergebnis der Prüfungsbereiche Prüftechnologie, Textilchemie und Textilphysik sowie Wirtschaftsund Sozialkunde jeweils mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden.
  • In zwei der Prüfungsbereiche nach Nummer 2 müssen mindestens ausreichende

Leistungen, in dem dritten Prüfungsbereich nach Nummer 2 dürfen keine ungenügenden Leistungen erbracht worden sein.

 

Dabei haben die Prüfungsbereiche Prüftechnologie sowie Textilchemie und Textilphysik jeweils das doppelte Gewicht gegenüber dem Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde.

 

Die Prüfungsbereiche Prüftechnologie, Textilchemie und Textilphysik sowie Wirtschafts- und Sozialkunde sind auf Antrag des Prüflings oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses in einzelnen Prüfungsbereichen durch eine mündliche Prüfung zu ergänzen, wenn diese für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermittlung des Ergebnisses für die mündlich geprüften Prüfungsbereiche sind das bisherige Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis 2:1 zu gewichten.

Links und Zusatzinformationen

Ansprechpartner/in

Für jeden Beruf gibt es für Dich eine/n Ansprechpartner/in. Hier ist es...

  • Anke Muth
  • info

    Ausbildungsdauer
    3,5 Jahre

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