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Verfahrensmechaniker Kunststoff und Kautschuk 11148352_XL michaeljung  

Ausbildungsberuf | DQR 4

Kunststoff- und Kautschuktechnologe/in

14.06.2023 Ι Kunststoff- und Kautschuktechnolog/-innen produzieren Bauteile und Baugruppen aus polymeren Werkstoffen. Sie wählen dabei die geeigneten Fertigungsverfahren und Materialien aus, richten Maschinen und Anlagen für die Herstellung ein, überwachen den Produktionsprozess und prüfen die Qualität der Erzeugnisse.

Mit der Neuordnung 2023 wurde die alte Berufsbezeichnung "Verfahrensmechaniker/-in für Kunststoff- und Kautschuktechnik" von der neuen Bezeichnung "Kunststoff- und Kautschuktechnologe/Kunststoff- und Kautschuktechnologin" abgelöst. Neben neuen Lernzielen wurden auch zwei Zusatzqualifikationen sowie die in 2021 modernisierten Standardberufsbildpositionen aufgenommen.
Es haben sich im Zusammenhang mit der sogenannten Digitalisierung technische Entwicklungen vollzogen, die sich auf das Berufsbild auswirkten. Die Produktionsabläufe veränderten sich und damit auch die hierfür erforderlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten. Auch das Thema Nachhaltigkeit spielte in Form von verstärkten Recyclingansprüchen oder in Form von neuen Möglichkeiten der Nutzung nachwachsender Rohstoffe in der Kunststoffproduktion eine zunehmende Rolle. Beide Themen wurden in der neuen Ausbildungsordnung stärker berücksichtigt.
Das Thema Digitalisierung wird vor allem durch Zusatzqualifikationen abgedeckt. Dazu wurden die bereits in den Metallberufen eingesetzten Zusatzqualifikationen "additive Fertigungsverfahren" und "Prozessintegration" in die neue Ausbildungsordnung übernommen. Durch die Ergänzung der Berufsbildposition 1 ("Unterscheiden, Zuordnen und Handhaben von polymeren Werkstoffen sowie von Zuschlag- und Hilfsstoffen") um die Themen "nachwachsende Rohstoffe" und "Recycling" wird das Thema Nachhaltigkeit integriert.


Was macht der/die Kunststoff- und Kautschuktechologe/in
Fertigen und Montieren von Bauteilen wie Rohrleitungen, Apparaten, Behältern etc. aus polymeren Werkstoffen mit Hilfe verschiedener Fertigungsverfahren, Anwenden und Anfertigen technischer Zeichnungen, isometrischer Darstellungen und Abwicklungen, Planen von Fertigungsabläufen, Abwickeln von Fertigungsaufträgen, Kontrollieren und Optimieren des Fertigungsprozesses entsprechend den Qualitätsstandards und Umweltvorschriften, Durchführen und Dokumentieren von Mess- und Prüftätigkeiten im Rahmen der Qualitätssicherung, Bedienen von Steuerungs-, Regelungs- und Messeinrichtungen, Durchführen von Inspektionen und Wartungen an Maschinen, Fertigungsmitteln und Peripheriegeräten sowie Mitwirkung an Instandsetzungen, Kunden- und prozessorientiertes Arbeiten selbstständig und im Team, Beachten von ökonomischen und ökologischen Aspekten, Kommunizieren mit vor- und nachgelagerten sowie Service-Bereichen zur Optimierung des Fertigungsprozesses, Mitwirken beim Planen von Fertigungsprozessen und der Entwicklung kundenspezifischer Anwendungen, werkstoffgerechtes Transportieren von Bauteilen und Baugruppen.


Aufgabenbereiche der Fachrichtungen:

  • Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin der Fachrichtung Bauteile stellen Rohrleitungsteile und -systeme, Bauteile und Baugruppen aus polymeren Werkstoffen her, bauen diese um oder setzen sie instand.
  • Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin der Fachrichtung Compound - und Masterbatchherstellung stellen aus polymeren Werkstoffen sowie weiteren Werk- bzw. Hilfsstoffen und Farbmitteln Verbundstoffe und Farbgranulate her.
  • Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin stellen aus anderen Materialien wie z.B. Keramik- und Glasfasern Faserverbundbauteile her.
  • Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin der Fachrichtung Formteile stellen aus polymeren Werkstoffen geformte Werkstücke und Fertigteile her.
  • Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin der Fachrichtung Halbzeuge produzieren mit unterschiedlichen Verfahren Kunststoffteile wie Folien, Rohre oder Platten, die zu einem späteren Zeitpunkt weiterbearbeitet werden.
  • Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin der Fachrichtung Kunststofffenster stellen Fenster-, Tür- und Fassadenelemente aus Kunststoff her.
  • Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile stellen Halbzeuge und Fertigteile aus Kautschukteilen her, die mit textilen oder sonstigen Festigkeitsträgern verstärkt sind. Hierfür bedienen bzw. steuern sie weitgehend automatisierte Maschinen und Anlagen.

 

Wichtige Voraussetzungen für Bewerber
Beim genauen Berechnen der Mengen an Kunststoffgranulat und der Durchführung von Qualitätskontrollen ist ein hohes Maß an Sorgfalt gefragt. Beim Umgang mit den Kunststoffverarbeitungsmaschinen braucht man Umsicht, um sich und andere nicht zu gefährden.


Diese Schulfächer sollte man mögen
Wissen in Mathematik ist beispielsweise notwendig, um Mischverhältnisse und Materialbedarfe korrekt zu berechnen. Kenntnisse der Physik sind u.a. beim Aufbauen und Kontrollieren von Pneumatik- und Hydraulikschaltungen oder für das Verständnis der Werkstoffeigenschaften hilfreich. Werden z.B. Werkstücke maschinell gespant oder umgeformt, sind Fertigkeiten aus Werken und Technik gut zu gebrauchen.


Lohnt sich das?
Was Azubis und Facharbeiter in diesem Beruf verdienen ist regional unterschiedlich. Genaues über die Verdienstmöglichkeiten weiß die IG Metall-Geschäftsstelle. Generell gilt: Besser läuft's mit Tarif. Denn wer nach Tarif bezahlt wird, verdient nicht nur besser, es kommen auch noch vermögenswirksame Leistungen, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld dazu. Außerdem gibt es tariflich geregelte monatliche Leistungszulagen, Mehrarbeits- und Schichtzuschläge und 30 Tage Urlaub jährlich. Und: Seit 2012 gilt in der Metall- und Elektroindustrie die unbefristete Übernahme. Laut Tarifvertrag haben Auszubildende nach Abschluss ihrer Ausbildung das grundsätzliche Recht auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag.


Entwicklungsperspektiven
Der Weg in den eigenen Wunschberuf ist nicht immer leicht. Mit der IG Metall hast Du einen starken Partner an Deiner Seite, der sich stets für eine optimale Förderung und einen gerechten Zugang in die berufliche Ausbildung einsetzt. Junge Kolleginnen und Kollegen, die sich bereits während Ihrer Ausbildung weiter qualifizieren möchten, haben die Möglichkeit sogenannte Zusatzqualifikationen zu erwerben. Diese schärfen das berufliche Profil und Verbessern die individuellen Karrierechancen. Im weiteren Verlauf stehen Facharbeitern eine Vielzahl von Bildungs- und Karrierewegen offen. Sie können sich u.a. weiterqualifizieren zum/zur REFA Prozessorganisator/-in, einen Meister- oder Techniker-Abschluss erwerben oder über ein Studium einen Bachelor- und Masterabschluss erwerben. Auch eine berufspädagogische Entwicklungslinie steht ihnen offen.
 

 

Links und Zusatzinformationen

Ansprechpartner/in

Für jeden Beruf gibt es für Dich eine/n Ansprechpartner/in. Hier ist es...

  • Jörg Ferrando
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    Ausbildungsdauer
    3 Jahre

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