Ausbildungsberuf | DQR 4
Zupfinstrumentenmacher/in
Die Ausbildung dauert zwei Jahre und wird in den Fachrichtungen Gitarrenbau und Harfenbau angeboten. Gelernt wird im Handwerk. Die Ausbildung zu diesem Beruf steht allen offen, rechtlich ist keine schulische oder berufliche Vorbildung vorgeschrieben.
Was macht man in diesem Beruf?
Zupfinstrumentenmacher/-innen stellen nach vorgegebenen Zeichnungen oder eigenen Entwürfen Zupfinstrumente her. Dazu verwenden sie unterschiedliche Holzarten, Metalle und Kunststoffe. Mit der Hand oder maschinell sägen, hobeln, schleifen und schnitzen sie aus den Werkstoffen den Korpus, den Hals und andere Einzelteile.
Diese verbinden sie dann durch Leimen oder Verschrauben und lackieren die Oberfläche. Abschließend werden die Instrumente besaitet und gestimmt. Neben akustischen Instrumenten fertigen sie primär im Gitarrenbau auch elektrische Instrumente und installieren Tonabnehmersysteme. Die Reparatur und Restaurierung von Instrumenten übernehmen sie ebenfalls.
Wichtige Voraussetzungen für Bewerber
In diesem Beruf ist vor allem Sorgfalt gefragt, z.B. müssen doch Maße und Toleranzen beim Zusammenbau berücksichtigt oder Leimspuren abgeschliffen werden. Um angemessen auf Kundenwünsche eingehen zu können, muss man eine ausgeprägte Kunden- und Serviceorientierung mitbringen.
Diese Schulfächer sollte man mögen
Werken und Technik sollte auf jeden Fall zu den Lieblingsfächern gehören. Schließlich muss man viel mit Holz arbeiten, es von Hand und maschinell bearbeiten und verbinden. Außerdem müssen Bewerber gute Kenntnisse in Mathematik haben, um Maße, Längen, Winkel etc. korrekt berechnen zu können. Physik ist wichtig, um die Werkstoffeigenschaften sowie deren Klangverhalten zu verstehen. Schließlich sollte man selbst ein Zupfinstrument spielen, um z.B. die Funktionsfähigkeit des fertigen Instruments testen zu können.
Wer in seinem Traumberuf Zupfinstrumentenmacher/-in keinen Ausbildungsplatz findet, sollte es als Geigenbauer/-in, als Holzblasinstrumentenmacher/-in, als Handzuginstrumentenmacher/-in oder als Bogenmacher/-in versuchen.
Lohnt sich das?
Was Azubis und Facharbeiter in diesem Beruf verdienen ist regional unterschiedlich. Genaues über die Verdienstmöglichkeiten weiß die IG Metall-Geschäftsstelle. Generell gilt: Besser läuft's mit Tarif. Denn wer nach Tarif bezahlt wird, verdient nicht nur besser, es kommen auch noch vermögenswirksame Leistungen, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld dazu. Außerdem gibt es tariflich geregelte monatliche Leistungszulagen, Mehrarbeits- und Schichtzuschläge und 30 Tage Urlaub jährlich. Und: Seit 2012 gilt in der Metall- und Elektroindustrie die unbefristete Übernahme. Laut Tarifvertrag haben Auszubildende nach Abschluss ihrer Ausbildung das grundsätzliche Recht auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag.
Entwicklungsperspektiven
Der Weg in den eigenen Wunschberuf ist nicht immer leicht. Mit der IG Metall hast Du einen starken Partner an Deiner Seite, der sich stets für eine optimale Förderung und einen gerechten Zugang in die berufliche Ausbildung einsetzt. HIER findest Du Unterstützungsangebote und Informationen zu Vorbereitungsmöglichkeiten, die auf eine duale Ausbildung hin wirken.
Junge Kolleginnen und Kollegen die sich bereits während Ihrer Ausbildung weiter qualifizieren möchten, haben die Möglichkeit sogenannte Zusatzqualifikationen zu erwerben. Diese schärfen das berufliche Profil und Verbessern die individuellen Karrierechancen. Mehr Informationen gibt es HIER.
Im weiteren Verlauf stehen Facharbeitern eine Vielzahl von Bildungs- und Karrierewegen offen. Sie können u.a. einen Meister-Abschluss erwerben oder über ein Studium einen Bachelor- und Masterabschluss erwerben. Auch eine berufspädagogische Entwicklungslinie steht ihnen offen (s.u.).
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