In Würzburg wird bezahlbarer Wohnraum für Auszubildende zunehmend zur Mangelware. Wer keinen familiären Rückhalt in der Region hat, steht oft vor der schwierigen Entscheidung: Ausbildung oder Wohnung – beides ist für viele kaum vereinbar. Die IG Metall Würzburg setzt sich deshalb gemeinsam mit der DGB-Jugend für ein kommunales AzubiWerk ein.
Das Konzept sieht ein städtisch unterstütztes Wohnprojekt vor, das sich gezielt an Auszubildende richtet. Vorbild ist das AzubiWerk München, das bereits mehrere Häuser betreibt. Dort zahlen Azubis zwischen 300 und 350 Euro Warmmiete für voll möblierte Apartments mit WLAN, Gemeinschaftsküche und Aufenthaltsbereichen. Auch pädagogische Begleitung, Freizeitangebote und Mitbestimmung gehören zum Konzept.
„Würzburg hat die Chance, ein starkes Zeichen für junge Menschen und die berufliche Bildung zu setzen“, betont Norbert Zirnsak, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg. Ulrike Eifler, Zweite Bevollmächtigte, ergänzt: „Gute Ausbildung beginnt nicht erst im Betrieb. Wer ausbildet, muss auch Wohnraum bereitstellen.“
Die Idee findet auch in der regionalen Wirtschaft Anklang. Die Handwerkskammer für Unterfranken hat ihre grundsätzliche Unterstützung signalisiert. Denn der Fachkräftemangel ist auch eine Wohnungsfrage. Laut IG Metall zeigen DGB Ausbildungsreporte, dass Wohnungsprobleme zunehmend zu Belastungen oder sogar Ausbildungsabbrüchen führen.
Ein AzubiWerk wäre mehr als ein Wohnheim – es wäre ein Ort der Gemeinschaft und ein klares Signal: Junge Menschen sind willkommen und werden gebraucht. Würzburg kann hier mit gutem Beispiel vorangehen und die berufliche Ausbildung in der Region nachhaltig stärken.
Azubi-Werk für Würzburg? IG Metall sagt: Ja, bitte!
INFOS ZU AUSWÄRTS ZUHAUSE
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