DGB-Ausbildungsreport 2025 Azubis zufrieden, trotz großer Unterschiede zwischen den Branchen

Der neue DGB-Ausbildungsreport 2025 zeigt, dass über 70 Prozent der Azubis mit ihrer Ausbildung zufrieden sind.

Titelseite DGB Ausbildungsreport 2025

9. September 2025 9. September 2025


Die duale Berufsausbildung bleibt ein Erfolgsmodell: Über 70 % der Auszubildenden sind zufrieden. Dennoch zeigt der neue Ausbildungsreport der DGB-Jugend deutliche Unterschiede zwischen den Branchen und Herausforderungen bei der Ausbildungsplatzsuche.

Ausbildungslosigkeit bleibt kritisch
Fast 3 Millionen junge Menschen haben keinen Berufsabschluss – trotz wachsendem Fachkräftemangel. Die DGB fordert eine flächendeckende Ausbildungsgarantie und mehr Ausbildungsplätze, um ein neues Prekariat zu verhindern.

Qualität der Ausbildung verbessert – aber nicht überall
Der Anteil der Azubis mit regelmäßigen Überstunden ist gesunken, liegt aber mit 32,3 % weiterhin hoch. Besonders betroffen: Köch*innen, Automobil- und Bankkaufleute.
14,7 % der Azubis übernehmen regelmäßig ausbildungsfremde Aufgaben wie Putzen oder Kaffee kochen – ein Problem für den Lernerfolg.

Große Unterschiede bei der Zufriedenheit
Während über 80 % der Azubis in Berufen wie Steuerfachangestellte, Elektroniker oder Verwaltungsfachangestellte sehr zufrieden sind, liegt die Zufriedenheit bei Hotelfachleuten und Friseur*innen nur bei etwa 60 %.

Zukunftssorgen nehmen zu
41,5 % der Azubis im letzten Ausbildungsjahr wissen nicht, ob sie übernommen werden – besonders betroffen sind Hotelfachleute und Verkäufer*innen.

Berufsorientierung: Familie hilft mehr als Schule
Freund*innen und Familie sind die wichtigsten Unterstützer bei der Ausbildungsplatzsuche. Angebote der Arbeitsagenturen und schulische Berufsorientierung werden deutlich seltener als hilfreich wahrgenommen.

Finanzielle Hürden erschweren den Zugang

  • 62,8 % können von ihrer Vergütung nicht selbstständig leben.
  • 31,9 % sind auf Unterstützung der Eltern angewiesen.
  • 12,7 % müssen neben der Ausbildung jobben.

Die DGB-Jugend fordert eine Erhöhung der gesetzlichen Mindestausbildungsvergütung auf 80 % der durchschnittlichen tariflichen Vergütung – das wären 834 € statt aktuell 682 € brutto.

Zur Studie:
9.090 Auszubildende aus den 25 beliebtesten Ausbildungsberufen wurden zwischen September 2024 und April 2025 befragt.

Quelle: DGB

Der DGB-Ausbildungsreport 2025 zum Download

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