Nebenjob wärend der Ausbildung
Nebenjob während der Ausbildung: Ist das erlaubt?
Dürfen Auszubildende in ihrer Freizeit einen Nebenjob annehmen?
Es ist nicht verboten, mehrere Arbeitsverträge zu haben. In der Regel ist jedoch im Arbeits- oder Ausbildungsvertrag vereinbart, dass Nebentätigkeiten der Zustimmung des Arbeitgebers bedürfen.
Das bedeutet aber nicht, dass sich der Ausbildende aussuchen kann, ob er zustimmt oder nicht. Er muss zwar informiert werden, darf aber in der Regel nicht ablehnen. Er kann den Nebenjob in der Regel nur dann verbieten, wenn der die Ziele der Ausbildung gefährdet.
Jobben bis in den frühen Morgen: Hat der Arbeitgeber Anspruch auf einen erholten und ausgeschlafenen Auszubildenden?
Auch Auszubildende müssen sich an das Arbeitszeitgesetz halten. Das heißt, sie dürfen nicht mehr als acht Stunden pro Werktag (also auch samstags und damit 48 Stunden pro Woche) arbeiten. Für Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren begrenzt das Jugendarbeitsschutzgesetz die wöchentliche Arbeitszeit auf 40 Stunden. Außerdem müssen zwischen den Arbeitszeiten Ruhezeiten von elf Stunden liegen. Der Arbeitgeber hat also nicht unbedingt Anspruch auf einen ausgeschlafenen Auszubildenden, der Schlafmangel darf aber nicht auf die Nebentätigkeit zurückzuführen sein.
Ist ein Nebenjob bei der Konkurrenz erlaubt?
Während eines bestehenden Arbeits- oder Ausbildungsverhältnisses ist es grundsätzlich verboten, eine Konkurrenztätigkeit zum Arbeitgeber auszuüben. Man darf weder selbst eine Konkurrenztätigkeit ausüben noch bei einem Konkurrenten arbeiten, wenn die Tätigkeit mit Wettbewerbshandlungen verbunden ist, zum Beispiel für eine andere Versicherungsagentur Policen vermitteln. Das gilt auch für Auszubildende.
Wenn die Arbeit selbst keine Konkurrenztätigkeit ist, zum Beispiel als Maurer in einem
anderen Bauunternehmen oder als Verkäufer in einem anderen Supermarkt, ist das nicht verboten.
Was geschieht, wenn die Zustimmung des Ausbildenden fehlt und das Ganze auffliegt?
Nach Ablauf der Probezeit kann das Ausbildungsverhältnis nur noch fristlos gekündigt
werden. Das heißt, es muss eine so schwere Vertragspflichtverletzung vorliegen, dass es dem Ausbildenden nicht zugemutet werden kann, auch nur die Kündigungsfrist
abzuwarten. Das bloße Verschweigen einer Nebentätigkeit trotz bestehender vertraglicher Zustimmungspflicht wird in der Regel keine fristlose Kündigung rechtfertigen. Steht die Tätigkeit jedoch im Widerspruch zur Ausbildung und gefährdet sie, kann eine Kündigung gerechtfertigt sein.
Werden Nebeneinkünfte auf die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) angerechnet?
Wer BAB von der Arbeitsagentur bezieht, kann bis zu 538 Euro monatlich in einem Minijob hinzuverdienen. In der Regel ist es möglich, bis zu drei Monate mehr als 538 Euro zu verdienen, solange die Jahreshöchstgrenze von insgesamt 6456 Euro nicht überschritten wird.