Infodienst BerufsBildung Aktuell | 2024/01

Die IG Metall hat in den letzten Jahrzehnten maßgeblich zur Entwicklung der beruflichen Bildung in Deutschland beigetragen. Ein zentraler Wendepunkt war die Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) im Jahr 1969, das die duale Ausbildung revolutionierte und die Rechte der Auszubildenden stärkte. Gewerkschaften spielten eine entscheidende Rolle bei der Einführung und Weiterentwicklung dieses Gesetzes, das heute als Grundlage für eine qualitativ hochwertige Ausbildung gilt.

Ein weiterer Erfolg war die Gründung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), in dessen Hauptausschuss die IG Metall einen festen Sitz hat. Dieser Ausschuss beschließt neue Aus- und Fortbildungsordnungen und berät die Bundesregierung in Fragen der beruflichen Bildung.

Aktuell steht die Novellierung des BBiG im Fokus, die unter anderem die Teilzeitausbildung und die Anrechnung von Wegezeiten zur Berufsschule verbessert. Zudem wird die Möglichkeit des mobilen Ausbildens klargestellt und die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse vorangetrieben. Ein bedeutender Schritt ist die Einführung geregelter Validierungsverfahren, die Beschäftigten ohne formalen Berufsabschluss neue Qualifizierungsmöglichkeiten bieten.

Trotz dieser Fortschritte gibt es weiterhin Herausforderungen. Die Mindestausbildungsvergütung muss erhöht werden, und es fehlen qualitative Impulse für das Ausbildungspersonal. Auch die Praxisphasen dualer Studiengänge sind unzureichend geregelt.

Die IG Metall setzt sich weiterhin für die Stärkung der beruflichen Bildung ein und fordert Anpassungen, um den sich wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt gerecht zu werden. Die Zukunft der Ausbildung in Deutschland hängt von kontinuierlichen Reformen und dem Engagement aller Beteiligten ab.

Wenn Du selbst gute Beispiele in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung gemacht hast oder eine Rückmeldung zu der aktuellen Ausgabe geben möchtest, dann schreib uns eine Mail an timo.gayer@igmetall.de. Wir sind immer an guten Praxisbeispielen interessiert die wir mit aktiven Kolleginnen und Kollegen teilen können.

Allen Leserinnen und Lesern wünschen wir eine erfolgreiche Tarifrunde Metall und Elektro. Am 28. Oktober 24 Uhr läuft die sogenannte Friedenspflicht aus. Am 29. Oktober 0 Uhr können die Warnstreiks starten - bleibt solidarisch!