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Unsere Forderungen zum KMK Beschluss:
Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte verbessern!
Der Beschluss der Kultusministerministerkonferenz vom 06. März 2009 war ein wichtiger Schritt in Richtung einer Gleichstellung von beruflicher und allgemeiner Bildung. Die IG Metall begrüßt den Beschluss ausdrücklich, da durch ihn die Durchlässigkeit zwischen Berufsbildung und Hochschule verbessert wird. Gleichzeitig fordern wir jedoch eine konsequente Umsetzung des Beschlusses und den weiteren Ausbau des Dritten Bildungswegs.
Die IG Metall tritt für eine konsequente Umsetzung und die Weiterentwicklung des KMK Beschlusses ein. Die Gleichstellung der Berufsbildung mit der schulischen Bildung muss weiter vorangetrieben werden, auch um soziale Ungerechtigkeiten abzubauen und den Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wir fordern:
1. Bundeseinheitliche Regelungen schaffen
In Deutschland ist Bildungssache Ländersache - das hat die Föderalismuskommission deutlich hervorgehoben. Der KMK-Beschluss ist mittlerweile in den meisten Bundesländern umgesetzt worden. Es gibt Länder, die wortgenau den Beschluss der Kultusministerkonferenz umgesetzt haben, es gibt eine Reihe von Ländern, die zusätzliche Möglichkeiten geschaffen haben. Dies ist einerseits positiv zu werten, weil es Bundesländer gibt, die bessere Zugangsmöglichkeiten geschaffen haben. Andererseits führt der Bildungsföderalismus zu einem Flickenteppich, der abzulehnen ist. Die IG Metall tritt für mehr Bundeskompetenz in Bildungsfragen und für bundeseinheitliche Regelungen ein.
2. Für die Gleichstellung von Abitur und Berufsausbildung
So wichtig dieser erste Schritt ist, ihm müssen weitere folgen. Ziel der IG Metall ist es, schon dem Abschluss einer drei- oder 3 1/2jährigen Ausbildung eine allgemeine Hochschulreife zuzusprechen. Mit einfachen Worten, der Abschluss einer dualen beruflichen Ausbildung muss mit dem Abitur gleichgestellt werden.
3. Angebote entwickeln, Kompetenzen anerkennen
Es ist längst nicht klar, ob die Hochschulen sich auf die Gruppe der Berufserfahrenen einstellen werden. Dies ist aber notwendig. Der große Vorteil der Studierenden ohne Abitur sind die in der beruflichen Ausbildung erworbenen Kompetenzen und die betriebliche Praxis, die die Leute mit an die Hochschulen bringen. Die IG Metall engagiert sich für mehr Beratung, Brückenkurse und Einstiegsseminare, eine Ausgestaltung der Studiengänge, die an die Lernerfahrungen dieser Gruppe anknüpfen und ihre Kompetenzen im Studium anrechnen lassen. Notwendig sind auch mehr berufsbegleitende Studiengänge.
4. Den Dritten Bildungsweg materiell absichern
Die materielle Unterstützung für Berufserfahrene muss besser werden. Die IG Metall begrüßt einerseits die Einrichtung des sog. Aufstiegsstipendiums, gleichzeitig setzt sie sich für die Ausweitung der Stipendien und ihre Anhebung ein. Die Sätze sind zu erhöhen. Die Altersgrenzen sind anzupassen. Das Bafög muss für berufsbegleitende Studiengänge ausgeweitet werden.
- Beschluss der KMK vom 06.03.2009: Hochschulzugang für beruflich qualifizierte Bewerber ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung
- Sekretariat der KMK: Synoptische Darstellung der in den Ländern bestehenden Möglichkeiten des Hochschulzugangs für beruflich qualifizierte Bewerber ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung auf der Grundlage hochschulrechtlicher Regelungen