Ausbildungsqualität stärken
Assistierte Ausbildung: Qualität sichern, Potenziale heben

Assistierte Ausbildung (AsA flex) hilft, wenn junge Menschen den Einstieg schwer finden – und wenn Ausbilder:innen an Grenzen stoßen. Die KOFA-Studie zeigt: Mehr als jedes zweite Unternehmen braucht Unterstützung.

9. Juli 2025 9. Juli 2025


Warum die Ausbildungsqualität unter Druck steht

  • Im Jahr 2024 blieben über 260.000 Ausbildungsplätze unbesetzt – das sind rund 35 % aller gemeldeten Angebote.
  • Parallel dazu haben fast 2,9 Millionen junge Menschen keinen Berufsabschluss.
  • Besonders betroffen sind Hauptschüler:innen und Jugendliche mit Startschwierigkeiten.

Viele Betriebe stellen inzwischen auch Bewerber:innen ein, die nicht dem früheren Idealbild entsprechen. Das ist gut – aber es braucht mehr Unterstützung, um daraus auch gelingende Ausbildungsverhältnisse zu machen.

Was Ausbilder:innen leisten – und wo es hakt

  •  71 % der Betriebe fördern aktiv leistungsschwächere Jugendliche.

  • Aber 55 % wünschen sich dafür mehr externe Unterstützung.

  • Auch bei der Weiterbildung der Ausbilder:innen zeigen sich Lücken: Über die Hälfte wünscht sich gezielte Angebote zu Didaktik und digitalen Technologien.

Viele Ausbilder:innen machen bereits enorm viel – aber oft fehlt es an Zeit, Know-how oder pädagogischer Begleitung. Hier greift die assistierte Ausbildung gezielt ein.

 Assistierte Ausbildung – passgenaue Unterstützung

  Assistierte Ausbildung (AsA flex) unterstützt Jugendliche mit Förderbedarf über den gesamten Ausbildungsverlauf hinweg – und entlastet Ausbilder:innen.

 AsA flex bietet:

  • individuelle sozialpädagogische Begleitung,

  • Unterstützung beim Lernen, in der Berufsschule und im Betrieb,

  • eine feste Ansprechperson,

  • flexible Module je nach Bedarf.

Betriebsräte und Ausbilder:innen können sich aktiv dafür einsetzen, dass AsA im Betrieb genutzt wird – und Jugendlichen den Zugang erleichtern.
 


Was ist Assistierte Ausbildung (AsA flex)?

AsA flex ist ein Förderangebot der Bundesagentur für Arbeit. Es bietet individuelle Unterstützung für Auszubildende mit besonderen Herausforderungen – zum Beispiel bei schulischen Defiziten, sozialen Schwierigkeiten oder Sprachbarrieren.

Wer kann Assistierte Ausbildung bekommen?

Jugendliche, die Unterstützung brauchen, um eine Ausbildung erfolgreich zu bestehen – unabhängig vom Schulabschluss. Die Entscheidung trifft die Agentur für Arbeit gemeinsam mit dem Träger und dem Betrieb.

Was bringt das den Unternehmen?

  • Entlastung der Ausbilder:innen,
  • geringeres Risiko für Ausbildungsabbrüche,
  • Beitrag zur Fachkräftesicherung.
     

Wie kann ich AsA flex in meinem Betrieb nutzen?

Sprich mit dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit oder direkt mit anerkannten Bildungsträgern. Betriebsräte können das Thema auch im Rahmen ihrer Beteiligungsrechte nach §§ 96–98 BetrVG einbringen.

Warum Assistierte Ausbildung jetzt gebraucht wird

These: Die Ausbildungsqualität ist bedroht, wenn Betriebe mit der Vielfalt an Förderbedarfen allein gelassen werden.
Fakt: 55 % der Betriebe geben laut KOFA an, dass sie externe Unterstützung bei der Förderung leistungsschwächerer Azubis benötigen.
Beleg: IW-Personalpanel 2023, ausgewertet in der KOFA-Kurzstudie Juni 2025
IG Metall-Position: Ausbildungsqualität ist kein Zufallsprodukt. Professionelle Unterstützung wie AsA flex ist ein Schlüssel zur chancengerechten Ausbildung für alle.
 

Was ist das KOFA – und wie belastbar ist die Studie?

These: KOFA-Studien sind verlässliche Grundlage für die Bewertung von Fachkräfte- und Ausbildungsentwicklungen.
Fakt: Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) ist ein Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
Beleg: Die Daten zur Ausbildungsqualität basieren auf dem IW-Personalpanel, einer repräsentativen Befragung von Personalverantwortlichen in Unternehmen, zuletzt mit 820 Teilnehmenden.
Zur Studie

Was ist das IW-Personalpanel?

These: Die Datenlage zur Ausbildung im KOFA beruht auf breiter empirischer Grundlage.
Fakt: Das IW-Personalpanel ist eine kontinuierliche, repräsentative Befragung von Unternehmen durch das IW Köln. In der Erhebung zur Ausbildungsqualität (Welle 34) wurden 820 Personalverantwortliche befragt.
Beleg: Befragungszeitraum war Oktober 2023 bis Januar 2024, veröffentlicht im Juni 2025.
 Nutzen: Die Ergebnisse bieten aktuelle Einblicke in Herausforderungen und Aktivitäten von Ausbilder:innen.
Unsere Veranstaltungshighlights

10.07.2025, 10:00 - 12:00 | Online (MS-Teams) Mit Unterstützung ausbilden – Fördermöglichkeiten der Bundesagentur für Arbeit im Betrieb

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Viele Betriebe stehen aktuell vor der Herausforderung, qualifizierte Fachkräfte zufinden – gleichzeitig gibt es zahlreiche junge Menschen, die beim Übergang von der Schule in die Ausbildung noch Unterstützung benötigen.

01.09.2025 | Online (MS-Teams) Vom Industriemeister M+E zum Bachelor Professional M+E

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Die Industriemeister Metall/Elektro/Mechatronik werden überarbeitet.

01.10.2025, 10:00 - 12:00 | Online (MS-Teams) Mit Unterstützung ausbilden – Fördermöglichkeiten der Bundesagentur für Arbeit im Betrieb

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