Kein Abschluss darf Zufall sein Mit Ausbildungsgarantie Perspektiven schaffen – auch im Saarland

In Österreich garantiert der Staat jedem Jugendlichen einen Ausbildungsplatz. Das verhindert Warteschleifen und fördert Talente. Auch im Saarland könnte dieses Modell helfen, dem Fachkräftemangel zu begegnen und jungen Menschen echte Chancen zu geben.

Eine Junge Frau sitzt vor einem Laptop und unterhält sich mit anderen jungen Leuten

21. August 2025 21. August 2025


Im Saarland hat jede:r fünfte junge Erwachsene keinen Berufsabschluss. Gleichzeitig fehlen in vielen Branchen dringend Fachkräfte. Das österreichische Modell der Ausbildungsgarantie zeigt, wie es besser gehen kann: Dort garantiert der Staat Jugendlichen unter 25 Jahren einen Ausbildungsplatz – notfalls in einer überbetrieblichen Einrichtung.

Der Einstieg erfolgt über einen Vorbereitungskurs, der Orientierung bietet und gezielt auf die Ausbildung vorbereitet. Die Arbeitsagentur bemüht sich intensiv um eine betriebliche Vermittlung. Gelingt das nicht, startet die Ausbildung in einer Bildungseinrichtung, die sich an der dualen Ausbildung orientiert. Der Berufsabschluss ist vollwertig – und die Jugendlichen erhalten eine echte Perspektive.

Rund die Hälfte der Jugendlichen wechselt im ersten Lehrjahr in ein betriebliches Ausbildungsverhältnis. Die Erfolgsquote bei der Abschlussprüfung liegt bei 72 Prozent. Das System verhindert Warteschleifen und stärkt Chancengleichheit. In Österreich starten Jugendliche meist mit 17 in die Ausbildung – in Deutschland oft erst mit knapp 20.

Auch im Saarland wird über eine Ausbildungsgarantie diskutiert. CDU-Landeschef Stephan Toscani brachte das Modell ins Spiel, konkrete Umsetzungsideen fehlen bisher. Die Arbeitskammer fordert: Wenn der Bund keine ausreichende Grundlage schafft, muss das Land selbst handeln – auch finanziell. Denn am Ende trägt das Saarland die Verantwortung dafür, dass kein Jugendlicher ohne berufliche Qualifikation bleibt.

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