Berufsbildung ist ein Schlüssel für soziale Mobilität. Das zeigt eine Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Wer eine Ausbildung macht, hat bessere Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz und ein gutes Einkommen.
Ein starkes Berufsbildungssystem verhindert, dass Jugendliche den Anschluss verlieren. In vielen Ländern, auch in Deutschland, scheitern junge Menschen schon daran, einen Abschluss nach der Pflichtschule zu erreichen. Wer keinen Abschluss schafft, hat kaum Chancen auf gute Arbeit. Die duale Ausbildung bietet hier eine Lösung: Sie verbindet Lernen im Betrieb mit Unterricht in der Berufsschule. Das motiviert und stabilisiert, gerade wenn schulisches Lernen allein nicht mehr trägt.
Die Erfahrung aus der Schweiz zeigt: Je höher die Beteiligung an der Berufsbildung, desto höher die Abschlussquote auf Sekundarstufe II. Systeme, die nur mehr "Schule" anbieten, verlieren viele Jugendliche. Die Kombination aus Praxis und Theorie wirkt dagegen stabilisierend und eröffnet neue Chancen.
Berufsbildung bringt Talente zur Geltung, die im klassischen Unterricht oft übersehen werden. Jugendliche, die in der Schule wenig Erfolg hatten, können im Beruf punkten und erleben Bildungserfolg. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre Bildungsbiografie fortsetzen.
Damit Berufsbildung soziale Mobilität ermöglicht, braucht es jedoch klare Rahmenbedingungen:
- Pluralität und Durchlässigkeit: Bildungswege müssen offen bleiben. Auch nach der Schule, muss mit einem beruflichen Abschluss der Weg in alle Bildungsberiech offen stehen.
- Qualität und Arbeitsmarktorientierung: Abschlüsse müssen sich lohnen – egal ob Uni, Fachhochschule oder höhere Berufsbildung.
- Faire Auswahl: Jugendliche sollen nach ihren Fähigkeiten und Interessen für den Beruf ausgewählt werden, nicht allein nach Schulnoten in Fächern, die für den Beruf kaum wichtig sind. So verhindern wir, dass Talente verloren gehen und schaffen echte Chancen für alle.
Berufsbildung eröffnet auch Chancen für Selbständigkeit. Viele Betriebe im Handwerk suchen Nachfolger:innen. Wer eine Ausbildung und eine höhere Berufsbildung absolviert, kann Unternehmen übernehmen und erfolgreich führen. Das kann ökonomisch sogar mehr bringen als ein akademischer Weg.
Berufsbildung ist zentral für soziale Mobilität - IAB-Forum