Prüfen 5 gute Gründe...

...sich als Prüfer*in zu engagieren ...MitarbeiterInnen zum Prüfen freizustellen ...für gewerkschaftliches Engagement.

1. Januar 2023 1. Januar 2023


Die Qualität des deutschen Berufsbildungssystems lebt von seinen engagierten Akteuren. Neben den betrieblichen AusbilderInnen, den Berufsschullehrern, den Mitgliedern der Berufsbildungsausschüsse, sind es insbesondere die ehrenamtlichen Prüfer/innen, welche die Qualität der Ausbildung sichern und einen Rückschluss auf betriebliche Sachverhalte auch für Außenstehende erlauben. 

Die IG Metall stärkt mit unterschiedlichsten Aktivitäten die Kolleginnen und Kollegen vor Ort und in der politischen Debatte. Mit den nachstehenden "guten Gründen" möchte die IG Metall auch eine gute Argumentationslinie für angehende Prüfer/innen und für betriebliche sowie politische Multiplikatoren liefern. 

 

5 gute Gründe


sich als Prüfer*in zu engagieren

Persönliches ehrenamtliches Engagement

Die Tätigkeit als PrüferIn in der Dualen Berufsausbildung ist ein gesellschaftlich wichtiges Ehrenamt. Das Prüfen schult Deine fachlichen und sozialen Kompetenzen, Dein Einfühlungsvermögen und Deine Menschenkenntnis 

Verantwortung tragen 

Übernimm innerbetriebliche Verantwortung und sorge mit für eine den Betriebsanforderungen entsprechende Ausbildung zukünftiger Kolleginnen und Kollegen.

Netzwerke

Nutze deine Chance, betriebsübergreifend berufliche und private Kontakte aufzubauen und zu pflegen.

Repräsentieren 

Du vertrittst deinen Betrieb in den Ausschüssen der Kammern und sorgst so für ein positives Image des Unternehmens und der IG-Metall.

Erfahrungen teilen

Deine Erfahrungen und Kenntnisse sorgen für praxisnahe Prüfungen in der Dualen Berufsausbildung.

Mitarbeiter*innen zum Prüfen freizustellen

Kostenlos Fortbilden 

Die durch das Prüfen im Rahmen der Dualen Berufsausbildung kostenlos erworbenen Kompetenzen nutzt der Mitarbeiter auch im Arbeitsalltag - zum Vorteil des Betriebes.

Auf dem Laufenden bleiben

Über die Prüferinnen und Prüfer sichern sich Betriebe Informationsvorsprünge im Bereich der beruflichen Bildung.

Mitreden 

MitarbeiterInnen nehmen betriebsnahe Aspekte und Anliegen in der Berufsausbildung mit in den Prüfungsausschuss. 

Positives Betriebsimage

Betriebe beweisen durch Freistellungen Verantwortungsbewusstsein und sorgen für ein positives Image.

Netzwerke nutzen 

Der Betrieb erhält durch die zu Prüfungszwecken freigestellten MitarbeiterInnen den Zugang zu Netzwerken und Institutionen der beruflichen Bildung.

gewerkschaftlichen Engagements für Prüfer*innen

Gesetzliche, gesellschaftliche und satzungsgemäße Verantwortung

D.h., die Gewerkschaften haben nach § 40 (3) BBiG die Verantwortung, die Arbeitnehmervertreter/innen in Prüfungsausschüssen und davon abgeleitet auch in Erstellungsausschüssen zu besetzen. Drüber hinaus besagt die Satzung der IG Metall im § 2 (5): Aufgaben und Ziele der IG Metall sind insbesondere... Mitbestimmung in der gesamten Berufsbildung einschließlich des Schul- und Hochschulwesens. 

Berufsbildungspolitik aus einem Guss

Darunter verstehe ich, dass wir die Ausbildungsordnungen und deren Umsetzung für "unsere" Berufe ebenso mitgestalten wie die damit verbundenen Abschlussprüfungen. Wir schließen damit eine Lücke zwischen Ordnungsarbeit und der Arbeit der Prüfer vor Ort. Als Arbeitnehmervertretung haben wir ein Verständnis von Prüfungsqualität, welche die berufliche Handlung in den Mittelpunkt stellt. Hierfür bedarf es eventuell mehr qualitative Fragestellungen als geschlossene Multiple-Choice Fragen oder besser gesagt mehr Augenmerk auf Qualität statt Wirtschaftlichkeit. 

Verantwortung für eine hochwertige duale Ausbildung

Ob wir es uns eingestehen oder nicht, aber Prüfungen haben eine erhebliche Rückwirkung auf die betriebliche Ausbildung. Nicht ohne Grund heißt es "Die Prüfungsordnung ist der heimliche Ausbildungsrahmenplan ". Wenn wir die Aufgabenentwicklung zu stark aus ökonomischen Perspektiven betrachten und die Prüfung kleinteilig Sequenzieren, befürchte ich, dass sich dies entsprechend auf ganzheitliche Ausbildungskonzepte auswirkt. 

Verantwortung für faire Prüfungen mit selbstbewussten Prüfer*innen 

Prüfungsausschüsse sind zwar ein Organ der Kammer, haben jedoch weitreichende Kompetenzen, die sie autonom verantworten. Dies gelingt jedoch nur mit aufgeklärten Ausschussmitgliedern, die sich ihrer Rechte und Pflichten insbesondere gegenüber der Kammer bewusst sind. In der paritätischen Struktur des Ausschusses ist bereits die "ausgleichende" Funktion der Arbeitnehmervertretung impliziert, welche eine Gegengewicht zur Arbeitgeberbank und der Lehrerbank setzt. 

Ansprache wichtiger betrieblicher Multiplikatoren

Mitgliedergewinnung und -Bindung findet noch immer zu einem erheblichen Teil über die Jugendvertretungen in den Betrieben statt. Hierbei können Ausbilder*innen Weichen stellen, wenn Sie sich als aktive Gewerkschafter verstehen und dies im Rahmen der Ausbildung leben. Die Rolle Prüfer*in und Ausbilder*in sind betrieblich im Normalfall mit den gleichen Personen besetzt.

Broschüre

5 gute Gründe …sich als Prüfer/-in zu engagieren …Mitarbeiter/-innen zum Prüfen freizustellen

Ich engagiere mich für die Prüfer*innen, weil...

die IG Metall Verantwortung für eine hochwertige duale Ausbildung trägt.

Die besondere herausforderung ist es, die unterschiedlichen Bedingungen ijn großen und kleinen Betrieben zu berücksichtigen und bei einer einheitlichen Prüfung nicht außer Acht zu lassen. Insofern ist auch eine Vielfalt bei der Besetzung der Prüfungs- und Aufgabenerstellungsausschüsse wichtig und notwendig, damit die Auszubildenden eine "gerechte" Bewertung erfahren.

Lena Lehmann, IG Metall Geschäftsstelle Kiel