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DGB-Ausbildungsreport-2023

Neuer Report der DGB Jugend

Ausbildungsreport 2023

25.09.2023 Ι Der Ausbildungsreport der DGB-Jugend gibt jungen Menschen eine Stimme und beleuchtet die Schwachstellen im dualen Ausbildungssystem. Schwerpunkt in diesem Jahr: moderne Ausbildung.

Fast jeder dritte Azubi macht Überstunden, viele müssen Aufgaben erledigen, die nichts mit der Ausbildung zu tun haben und immer weniger Auszubildende würden die Ausbildung im eigenen Ausbildungsbetrieb weiterempfehlen. Das sind nur drei der Mängel, die der neue Ausbildungsreport der DGB-Jugend offenlegt, der heute in Berlin vorgestellt wurde.

 

"Wollen wir die Fachkräfte von morgen gewinnen, müssen wir sie bereits heute zeitgemäß und mit modernsten Lernmethoden ausbilden - sonst wird das nichts mit dem Wandel unserer Arbeitswelt", sagt dazu DGB-Bundesjugendsekretär Kristof Becker. Doch liege hier bei den Betrieben und Berufsschulen einiges im Argen, wie die Ergebnisse des Reports zeigen würden: Nur noch etwas mehr als die Hälfte der befragten Auszubildenden (53,7 Prozent) bewertet die fachliche Qualität der Berufsschule als "(sehr) gut". Das ist "ein historischer Tiefstwert in der Geschichte des Ausbildungsreports", gibt Becker an und führt fort: "Ohne das starke Engagement der Berufsschullehrer*innen würde es hier noch schlechter aussehen."

 

Angesichts des von der Bundesregierung verabschiedeten Gesetzes zur Ausbildungsgarantie hält Kristof Becker fest: "Die Gewerkschaftsjugend hat in diesem Jahr viel erreicht: Der Bundestag hat den Einstieg in die Ausbildungsgarantie beschlossen und die Bundesregierung hat ein großes Förderprogramm exklusiv für Junges Wohnen aufgelegt, und zwar für Azubi- und Studierendenwohnheime. Auch für eine moderne Ausbildung haben wir passende Lösungen, um die Arbeits- und Lebenswelt junger Menschen zu verbessern."

 

Schwerpunkt des diesjährigen Ausbildungsreports ist das Thema "Moderne Ausbildung". Vier von zehn Auszubildenden (39,8 Prozent) geben an, von ihrem Ausbildungsbetrieb nur "selten" oder sogar "nie" die benötigten technischen Geräte für eine digitale Ausstattung zu erhalten. Ebenfalls vier von zehn Auszubildenden (39 Prozent) bewerten die digitale Ausstattung an den Berufsschulen nur mit "ausreichend" sogar "mangelhaft". Vor diesen Hintergrund ist es nicht überraschend, dass sich mehr als jede*r dritte Auszubildende durch die Berufsschule nur "ausreichend" oder "mangelhaft" auf den Umgang mit digitalen Medien vorbereitet sieht.

 

"Wie soll die Digitalisierung und Transformation der Arbeitswelt denn gelingen, wenn wir genau diejenigen, die sie künftig gestalten sollen, nicht modern unterrichten?", fragt dazu Kristof Becker. Der im Koalitionsvertrag angekündigte Pakt für berufliche Schulen dürfe deshalb nicht der aktuellen Sparpolitik zum Opfer fallen. Er müsse von massiven Investitionen in Ausbildungskonzepte, Gebäude, digitale wie technische Ausstattung und Lehrkräfte begleitet werden.

 

Die DGB-Jugend hat im Rahmen ihrer Berufsschultour bundesweit 9.855 Auszubildende aus den 25 am häufigsten gewählten Ausbildungsberufen im dualen System befragt. Daraus ergibt sich eine repräsentative und detaillierte Datenbasis zur Bewertung der Ausbildungssituation. Die Studie wurde auch in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Institut für sozialpädagogische Forschung (ism) in Mainz erstellt.

(Quelle: DGB)

 

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