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Befragung der Hans-Böckler-Stiftung zur Kinderbetreuung

57 Prozent mit Schließungen oder verkürzten Betreuungszeiten konfrontiert

09.08.2023 Ι "Zehn Jahre, nachdem der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr in Kraft getreten ist, fehlen nicht nur zahlreiche Betreuungsplätze. Auch ein großer Anteil der erwerbstätigen oder arbeitsuchenden Eltern, die offiziell für ihr Kind einen Platz in der Kita oder bei Tageseltern haben, kann nicht auf eine zuverlässige Betreuung vertrauen.

Gut 57 Prozent von ihnen waren in diesem Frühjahr mit Kürzungen der Betreuungszeiten und/oder sogar zeitweiligen Schließungen der Einrichtung aufgrund von Personalmangel konfrontiert. Das ist ein Ergebnis der neuen Welle der repräsentativen Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung, für die im Juli insgesamt mehr als 5000 erwerbstätige und arbeitsuchende Personen online befragt wurden. "Die Zahl ist ein Alarmsignal: Die frühe Bildung in Deutschland steht auf wackligen Füßen. Sie wurde zwar in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark ausgebaut. Aber unzureichende finanzielle Ausstattung und der damit zusammenhängende Fachkräftemangel in Erziehungsberufen machen sie unzuverlässig", sagt Prof. Dr. Bettina Kohlrausch. Die wissenschaftliche Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung wertet die Befragung zusammen mit den WSI-Forschern [...] aus."

(Quelle: HBS)

Die Ergebnisse der Befragung kurz und knapp:

(Eltern, die ihre Kinder in einer Kita oder bei einer Tagesmutter/Tagesvater betreuen ließen)

  • 38 Prozent gaben an, dass die Einrichtung zeitweise wegen Personalmangels geschlossen hatte.
  • Bei 47 Prozent kam es zu Verkürzungen der vereinbarten Betreuungszeiten aufgrund von Personalmangel.
  • Insgesamt waren 57,4 Prozent der Eltern von Schließungen oder Verkürzungen betroffen.
  • 67 Prozent der betroffenen Eltern empfanden die Ausfälle bei der Kinderbetreuung als belastend, 30 Prozent sogar als sehr belastend.
  • Während der Schließungen oder Kürzungen haben fast die Hälfte der Eltern Urlaub genommen oder Überstunden abgebaut, um die Betreuungslücke zu füllen. Rund 30 Prozent mussten ihre Arbeitszeit reduzieren.
  • Ein Unterschied zeigt sich bei heterosexuellen Partnerschaften, da 63 Prozent der Väter angaben, dass ihre Partnerin bei der Kinderbetreuung einsprang, während nur 33 Prozent der Mütter dasselbe über ihre Partner sagten.

 

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