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Kooperationsstellen in Niedersachsen und Bremen

21.09.2018 Ι Kooperationsstellen initiieren, organisieren und moderieren die Zusammenarbeit zwischen Personen und Einrichtungen aus Wissenschaft und Arbeitswelt. In Niedersachsen und Bremen reichen dabei Aktivitäten von A wie "Arbeit der Zukunft" bis Z wie "Zufriedenheit und Gerechtigkeit"

Daher können wir hier nur eine kleine Auswahl der Projekte und Vorhaben skizzieren. Eine ausführlichen Überblick gibt es für alle Interessierten HIER.

 

Das Blockseminars der Kooperationsstelle Braunschweig "Kompetent in die digitale Arbeitswelt - die eigene Rolle und Handlungsoptionen im Beruf" fand wieder großes Interesse bei den Studierenden der TU Braunschweig, der Hochschule für Bildende Künste und der Ostfalia.

Hochschulabsolvent/innen werden mit den Rahmenbedingungen, mit der Verfasstheit der Arbeitswelt in Deutschland konfrontiert. U. a. also mit den Abhängigkeitsverhältnissen und Interessengegensätzen zwischen Arbeitnehmenden und Arbeitgebern, mit Arbeitsverträgen und ihrer Entstehung, mit gesetzlich verankerten Mitbestimmungsregelungen, mit Personal- und Betriebsräten, mit Tarifverträgen und Vertragsparteien, mit Formen des Zusammenwirkens zwischen Geschäftsleitung, betrieblicher Interessenvertretung und Gewerkschaften. Im Kontext der Digitalisierung und den Folgen für die Arbeitswelt erhält dieses sozialpartnerschaftliche System eine besondere Relevanz. Das im überfachlichen Professionalisierungsbereich angesiedelte Blockseminar führt die Teilnehmer/innen theoretisch in viele Fragen der Mitbestimmung ein und vermittelt Kenntnisse, um betriebliche Abläufe besser verstehen, einordnen und beeinflussen zu können.

 

In Kooperation mit dem Institut für Sozialwissenschaften der TU Braunschweig und mit Unterstützung der Hans-Böckler-Stiftung fand die offene Vorlesungsreihe "Arbeit und Gesellschaft im Wandel: Herausforderung Digitalisierung" statt. Die tradierte Mitbestimmung im Betrieb wird vor große Herausforderungen gestellt und bedarf neuer Regulierungen z.B. hinsichtlich des Daten-, Arbeits- und des Gesundheitsschutzes. In der Veranstaltungsreihe stand die Umsetzung der Digitalisierung in der Praxis der Arbeitswelt im Vordergrund. Betriebliche Vertreter/innen sowie Gewerkschafter/innen stellten in sehr hochwertigen Fachvorträgen vor, was die Neuordnung des Verhältnisses von Mensch-Organisation-Technik für "Gute Arbeit" und für die Mitbestimmung bedeutet. Folgende Themen wurden bearbeitet:

  • Arbeitswelten im Wandel - Warum die Praxis wichtig ist
  • Industrie 4.0 und betriebliche Auswirkungen
  • Dienstleistung 4.0 und betriebliche Auswirkungen: Erfahrungen aus dem ver.di/Land Niedersachsen-Projekt: "Den digitalen Wandel im Dienstleistungsbereich gestalten"
  • Robotik, Cobots, 3D-Brillen und andere Werkerführungssysteme im Motorenwerk
  • Ganzheitliche Gefährdung und Messbarkeit von Arbeitsleistungen: Daten-, Arbeits- und Gesundheitsschutz im Digitalisierungsprozess. Das Beispiel AMAZON
  • Arbeits- und Organisationswandel im Versicherungswesen
  • Crowdworker und digitale Nomaden
  • Neue Arbeitsformen jenseits tradierter Arbeits-und Betriebsverfassung: Leiharbeit und Werkverträge als Herausforderung für die Mitbestimmung
  • Innovative Dienstleistungs- und Arbeitsforschung im Digitalisierungsprozess: Anforderungen an die Wissenschaft
  • Qualifizierungsinitiativen im Digitalisierungsprozess
  • Was verändert Agiles Arbeiten für die Beschäftigten. Welche Herausforderungen ergeben sich für die Mitbestimmung?

 

Seit Oktober 2017 führt die Kooperationsstelle gemeinsam mit der cima, Institut für Regionalwirtschaft GmbH, im Auftrag der Region Hannover ein Projekt zum Thema Arbeit 4.0 durch. Ziel ist die Erarbeitung eines Strategie- und Kooperationskonzeptes "Arbeit 4.0", das als Handlungsempfehlung für die Region Hannover vorgesehen ist. Im Rahmen des Projektes gab es umfangreiche partizipative Workshops und Kamingespräche, auf denen relevante Stakeholder aus der Region Projektideen entwickelt haben. Derzeit werden die Ergebnisse verschriftlicht und sollen am 04.12.18 auf einer Abschlussveranstaltung vorgestellt werden. Ebenfalls wird eine Broschüre herauskommen.

 

Mittlerweile zum 6. Mal fand am 14. März 2018 eine Fachtagung zu den Herausforderungen räumlich verteilter Zusammenarbeit in Göttingen statt. Das Schwerpunktthema Kollaboratives Arbeiten und Agiles Management führte Besucher aus Wissenschaft und Praxis aus ganz Deutschland zum Austausch über die Potentiale und die notwendigen Rahmenbedingungen agiler Team und Projektarbeit. Den Teilnehmenden war durchaus bewusst, dass "Agilität" aktuell Züge eines Hypes aufweist, sodass auf der Fachtagung ein kritischer Blick auf die Thematik und die möglichen Einsatzgebiete agiler Methoden angezeigt war. Referentinnen und Referenten von Unternehmen und Gewerkschaften teilten ihre Erfahrungen und Befunde in den zwei Slots "Agile Unternehmensführung und agile Transformation" und "Agiles Projektmanagement und agile Teams".

 

Beispielsweise im Projekt "Gute Agile Projektarbeit in der digitalisierten Welt" (diGAP) zeigte sich: Je mehr agiles Arbeiten Freiräume, Verfügung über und Einflussnahme auf (zeitliche) Arbeitsressourcen ermöglicht, desto geringer sind die Belastungen der Projektmitarbeiter/innen.

 

Beim von Margarete Boos (Universität Göttingen) moderierten RoundTable diskutierten die Teilnehmenden über mögliche Anwendungsszenarien für agile Projektarbeit. Auch in dieser abschließenden Diskussion wurde die Relevanz der Projektcharakteristik für agiles Arbeiten (Welche Projekte eignen sich überhaupt?) und das Erfordernis eines Gestaltungsrahmens deutlich. "Wir machen jetzt auch agil" reicht eben nicht aus, die Potentiale dieser Arbeitsweise auszuschöpfen und gleichzeitig nachhaltige und gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen zu realisieren.

Weitere Informationen: www.collaboteam.de

 

Auf Einladung der Kooperationsstelle Osnabrück entstand im Dezember 2015 ein lokales Netzwerk, in dem derzeit 25 Osnabrücker Organisationen und Initiativen unter der Überschrift "Osnabrücker Ermutigung" mitarbeiten. Die Kooperationsstelle organisiert und moderiert das Netzwerk. Ziel ist es, mit einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe die Verteilungsdebatte über den gesellschaftlichen Wohlstand vor Ort zu beleben und dabei die wissenschaftliche Expertise der Partnerhochschulen zu nutzen. Im ersten Halbjahr 2018 wurde die "Reihe" mit vier weiteren Veranstaltungen erfolgreich fortgesetzt.

 

Mit einer Filmaufzeichnung eines Vortrages von Prof. Dr. Rainer Mausfeld (Universität Kiel) mit dem Titel "Warum schweigen die Lämmer? - Techniken und Methoden des Machterhalts" und einer intensiv vorbereiteten Diskussion wurde auf Wunsch des Bündnisses ein neues Format erprobt, um einen engeren Austausch der Teilnehmenden zu erreichen. Aufgrund der Überlänge des Vortrages wurden zwei Termine mit begrenzter Teilnehmendenzahl (Raumgröße) angeboten. Beide Termine waren mit rund 50 Interessierten "ausverkauft". Inhaltlich ging Prof. Mausfeld der Frage nach, ob sich unsere Gesellschaft in Richtung eines "totalitären Neoliberalismus" entwickelt und warum kaum ein Aufbegehren gegen diese "undemokratischen" Tendenzen zu erkennen ist. Als Erklärung stellt er verschiedene Techniken des Machterhalts zur Diskussion. Für die Veranstalter war das große Interesse und die auf hohem Niveau geführten Diskussionen eine Überraschung.

 

Am 1. März referierte der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes Heinz Hilgers (Dormagen) zum Thema "Wege aus der Kinderarmut". Der hervorragende Vortrag hätte ein noch größeres Publikum verdient gehabt. Die rund 70 Teilnehmenden waren dennoch von dem sehr engagierten und "authentischen" Vortrag begeistert. Obwohl das Thema einen eher niederschmetternden Tenor hatte, insbesondere die an zahlreichen Beispielen illustrierte Unfähigkeit der Politik für eine Verbesserung der Situation zu sorgen, schaffte es der Referent, die Teilnehmenden zu mehr Engagement zu ermutigen. Als zentrale Forderung stellte Hilgers das Konzept der Kindergrundsicherung vor und ergänzt es mit einem Finanzierungsvorschlag des Kinderschutzbundes.

 

Mit seinem Vortrag "Reichtum und Eliten - Wer ist für die ungerechte Einkommens und Vermögenskonzentration verantwortlich?" konnte der Elitenforscher Prof. Dr. Michael Hartmann, (ehem. TU Darmstadt) am 17. Mai in der Aula der Universität ein großes Publikum erreichen. Über 150 Interessierte wollten den bekannten Elitenforscher hören und wurden von diesem nicht enttäuscht. Hartmann führte seine Zuhörer in die Welt der Supereichen und damit in Dimensionen der Vermögens und Einkommensverteilung, die an die Grenzen der Vorstellungskraft gehen. Wissenschaftlich fundiert beschreibt er, über welche Möglichkeiten der Macht diese kleine Gruppe von "Eliten" verfügt und diese, meist im Verborgenen, auch ausübt. Als Ausblick stellt er verschiedene Instrumente einer notwendigen Umverteilung vor, schränkt aber gleichzeitig ein, dass diese aktuell in der Politik nicht mehrheitsfähig seien.

 

Insgesamt wurden im Rahmen des Bündnisses "Osnabrücker Ermutigung" nun 15 Veranstaltungen mit einer sehr guten Bilanz durchgeführt. Die Erwartungen an die TN Zahlen wurden weit übertroffen und neue Zielgruppen erreicht.

 

Alle Vorträge und weiteres Material finden sich auch im Vortragsarchiv.

 

Zukünftige Veranstaltungen der Kooperationsstellen

Tagung

"Schöne neue Arbeitswelt - Wie ändert sich einfache und komplexe Arbeit durch Digitalisierung?"

04.09.2018, 10:00 - 16:30 Uhr

Oldenburg, Universität BIS-Saal


Werkstattgespräch "Zukunft der Pflege"

"Noch Zeit für ein Gespräch? Das Berufsethos von Pflegekräften und die Zukunft der Pflege"

04.09.2018, 14:00 - 17:00 Uhr

Braunschweig, BZ Städtisches Klinikum


iaw-Colloquium

"Digitalisierung und Arbeit 4.0"

11.09.2018, 16:00 - 18:00 Uhr

Bremen, Institut Arbeit und Wirtschaft


Vortragsreihe Schritt für Schritt ins Paradies

"Werden wir durch Digitalisierung unse-ren Planeten retten?"

26.09.2018, 19:00 - 21:00 Uhr

Hannover, Kulturzentrum Pavillon


iaw-Colloquium

"Plattformökonomie in Bremen - Hinter-gründe und ökonomische Perspektiven ,moderner' Erwerbstätigkeit"

09.10.2018, 16:00 - 18:00 Uhr

Bremen, Institut Arbeit und Wirtschaft


Vortragsreihe "Osnabrücker Ermutigung"

"Kommunale Bürgerbeteiligung - Spiel-wiese oder demokratischer Fortschritt?"

15.10.2018, 18:00 - 20:00 Uhr

Osnabrück, Kath. Familienbildungsstätte


Tagung

"Gute Arbeit ist die beste Medizin"

24.10.2018, 09:30-15:30 Uhr

Hannover, Haus der Region


Tagung

"Fair statt prekär - neue Tendenzen und Gegenstrategien zu Leiharbeit, Werkver-trägen und prekären Beschäftigungsverhältnissen"

23.10.2018, 10:00 - 16:30 Uhr

Oldenburg, Universität BIS-Saal


Blockseminar

"Kompetent in die digitale Arbeitswelt - Die eigene Rolle und Handlungsoptio-nen im Beruf"

27.10., 03.11., 17.11., 07.12.2018

10:30 - 16:30 Uhr

Braunschweig, Technische Universität


Blockseminar

"Gesund bleiben im Beruf - Rahmenbe-dingungen bei der Arbeit und Hand-lungsspielräume"

2.11.2018, 14:00 - 17:00 Uhr (Auftakt)

Braunschweig, Technische Universität


Osnabrücker Sozialkonferenz

"Wohnen, ein Menschenrecht?"

03.11.2018, 10:00 - 14:00 Uhr

Osnabrück, Kath. Familienbildungsstätte


Veranstaltung

Forum Arbeitsrecht Oldenburg "Aktuelle Entwicklungen im arbeitsrechtlichen Da-tenschutz"

07.11.2018, 18:00 Uhr

Oldenburg, Universität BIS-Saal


Gemeinsame Netzwerktagung

"Gute digitale Team- und Projektarbeit"

13.11.2018 , 10:00 - 17:00 Uhr

Göttingen, Universität Alte Mensa


Tagung

"Fü(h)r mich zukunftsfähig!"

27.11.2018, 10:00 - 15:00 Uhr

Hannover, Leibnizhaus


Reihe: "Vielfalt im Dialog erleben"

"Die Abwehr des Fremden. Zur Sozial-psychologie der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit"

28.11.2018, 18:00 - 20:00 Uhr

Hannover, Welfenschloss Hauptgebäude


Tagung

"Forum Berufsbildung - Digitalisierung als Herausforderung für die berufliche Bildung"

04.12.2018, 10:00 - 16:00 Uhr

Oldenburg, Universität BIS-Saal


Podiumsdiskussion

"Fair statt prekär an den Hochschulen?"

04.12.2018, 18:00 Uhr

Oldenburg, Universität BIS-Saal


iaw-Colloquium

"Innovationen für nachhaltigen Tiefsee-bergbau"

11.12.2018, 16:00 - 18:00 Uhr

Bremen, Institut Arbeit und Wirtschaft

 

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