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Studiengänge 2021

Darf es ein bisschen mehr sein?!

01.12.2021 Ι Wer heute studieren möchte, hat mehr Auswahl denn je zuvor. Nur die klassischen Studiengangsbezeichnungen, wie z.B. Maschinenbau oder Physik, die werden weniger. Dafür haben die Studiengangsverantwortlichen eine Vorliebe für trendige und differenziertere Titel. Ein Master in nachhaltig-digitalem Psychologiemanagement wäre nach CHE-Schlagwort-Ranking total angesagt.

Einer Auswertung des CHE zufolge "hat das Studienangebot in Deutschland zwischen 2016 und 2021 um rund 2.500 (entsprechend etwa 14 Prozent) Angebote zugenommen."  Dabei zeigt sich, "dass nur noch knapp 19 Prozent der Angebote nach einem "klassischen" Namensmuster, also z.B. "Maschinenbau" benannt werden. Die meisten Studienangebote (40,8 %) beinhalten Teilbereiche von wissenschaftlichen Disziplinen bzw. die Anwendung einer Disziplin auf ein bestimmtes Anwendungsfeld (Ausdifferenzierung). Andere kombinieren verschiedene Disziplinen miteinander bis hin zur vollständigen Auflösung des disziplinären Bezugs in Gestalt von so genannten themenfokussierten Studiengängen." So studiert man heute z.B. "New Work" oder präzisiert die einfache Betriebswirtschaftslehre, als "Automobil- und Mobilitätswirtschaft". Auch hybride Studiengänge liegen im Trend und bilden damit die Ausdifferenzierung einer sich wandelnden Arbeitswelt ab. So findet man heute weniger den Klassiker Maschinenbau, dafür aber durchaus den Studiengang "Digital Engineering Maschinenbau".

 

Das Argumentationsmuster, dass der hohe Zuwachs an Studiengängen, sich durch die Umstellung auf Bachelor / Master weiterhin ergibt ist im Grunde nur noch für Lehramtsstudiengänge folgerichtig. Und auch die Binnendifferenzierung, dass ein Studiengang z.B. 1x als Vollzeitvariante, 1x als Teilzeit und 1x als Fernstudium erfasst wird, ist mit der aktuellen Auswertung überholt. Das CHE weißt in seiner Darstellung nicht mehr Studiengänge, sondern die jeweiligen Studienangebote, in denen die einzelnen Studiengänge subsumiert werden aus. Hier zeigen sich fünft wesentliche Gründe für die Zunahme:

  • Ausdifferenzierung (z.B. Automobilwirtschaft)
  • Hybridisierung (z.B. Wirtschaftsinformatik)
  • Themenfokussierung (z.B. Erneuerbare Energien)
  • FHAngebote von klassischen Uni-Studiengänge (z.B. angewandte Psychologie)
  • Akademisierung neuer Berufe (z.B. im Gesundheitssektor)

 

Am Beispiel der Ingenieurstudiengänge sieht das für die neueingeführten Angebote in den Jahren 2020 und 2021 dann wie Folgt aus:

Muster

Summe

In Prozent

Klassische Bezeichnung

52

16

Ausdifferenzierung

102

31,5

Hybridisierung

72

22,2

Themenfokussierung

98

30,2

(Quelle: CHE)

Nach Trägerschaft und Hochschultyp

 

Entwicklung des grundständigen Studienangebotes nach Fächergruppen

 

Entwicklung des weiterführenden Studienangebotesnach Fächergruppen

(Quelle: CHE, S. 10 und 14)

Über alle Fächergruppen hinweg, gibt es klare Favoriten:

Hier nun jedoch die Facherspezifischen "Buzz-Words", wie sie vom CHE erhoben wurden:

 

Fächergruppe Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften

Ingenieurwissenschaften

Mathematik, Naturwissenschaften

Gesellschafts- und Sozialwissenschaften

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