Für zukünftige Kolleginnen und Kollegen
Integration durch schulische Bildung
Möglichst allen jugendlichen Flüchtlingen und Flüchtlingskindern müssen sichere Aufenthaltsperspektiven und Zugänge zu regulären öffentlichen Bildungseinrichtungen geschaffen werden. Bildungsinstitutionen müssen über einen Wechsel des Aufenthaltsorts informiert werden.
Der Erwerb der deutschen Sprache ist vordringlich. Dafür müssen in den Bildungseinrichtungen die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Nach Möglichkeit sollen auch herkunftsprachliche oder mehrsprachliche Bildungsangebote geschaffen werden, weil in dieser Kombination die Identitätsbildung und Persönlichkeitsentwicklung bestmöglich gefördert werden können.
Deshalb müssen bürokratische Hemmnisse abgebaut, und Schulen personell und materiell in die Lage versetzt werden, dass Flüchtlingskindern und jugendlichen Flüchtlingen der Schulbesuch auch ermöglicht wird. Jugendliche über 16 Jahre unterliegen in Deutschland keiner allgemeinen Schulpflicht mehr. Diese Regelung darf nicht dazu führen, dass jugendliche Flüchtlinge vom Schulbesuch ausgeschlossen werden.
Die IG Metall setzt sich daher für folgende Forderungen ein:
- In allen Schularten sind Willkommensklassen bzw. eigene Lerngruppen für Flüchtlingskinder und jugendliche Flüchtlinge zum Erwerb der deutschen Sprache einzurichten;?
- Unabhängig vom Aufenthaltsstatus sollte für alle Flüchtlingskinder und jugendlichen Flüchtlinge die Schulpflicht gelten; ggfs. ist die Schulpflicht für jugendliche Flüchtlinge bis zum 25. Lebensjahr zu verlängern;
- Für jugendliche Flüchtlinge müssen die Möglichkeiten ausgebaut werden, einen Schulabschluss nachzuholen.
- Schulen, die bestimmte Kontingente an Flüchtlingskindern zu betreuen haben, sind personell und materiell besser auszustatten. Dazu gehören zusätzliche Lehrkräfte, der Ausbau der Schulsozialarbeit und herkunftssprachliche Mittler/innen, welche die Flüchtlingskinder in den ersten Monaten begleiten können,
- Ehrenamtliche Mentorenprojekte, welche die Schulen in ihrer Arbeit unterstützen, sind auszubauen.
Die Landesregierungen werden aufgefordert, die materiellen Voraussetzungen zu schaffen, neue Stellen auszuschreiben und die erforderlichen Umsetzungskonzepte zu entwickeln.
Bildungspolitik
Das Recht auf Bildung gilt auch für alle - unabhängig vom Aufenthaltsstatus! Damit das in der Praxis klappt, empfiehlt die GEW eine Reihe von Unterrichtsmaterialien, Info-Broschüren, Filme und Praxisbeispiele.
weitergehende, digitale Bildungsangebote für Flüchtlinge bietet u.a.