IG Metall initiierte das Projekt mit Stadt und Betrieben.
Ein Wohnheim für Auszubildende in Heidelberg
In vielen Universitatsstädten spielen sich immer wieder ahnliche Szenen ab. Junge Menschen auf der verzweifelten Suche nach Wohnungen zu erschwinglichen Preisen. Wer studiert oder eine Ausbildung macht, hat es schwer, ein bezahlbares Dach uber demKopf zu finden. Mirko Geiger, Geschaftsführer der IG Metall in Heidelberg, kennt das Problem von vielen Auszubildenden. In Heidelberg gibt es ein Ausbildungszentrum, das Lehrgänge bundesweit anbietet. "Es war immer schwierig, junge Menschen fur ein paar Monate unterzubringen", sagt Geiger.
Geiger sprach Unternehmen und Verbände an und gemeinsam fragten sie bei der Stadt, ob Heidelberg ein Wohnheim für Auszubildende einrichten wolle. "Nach dem Abzug der amerikanischen Soldaten standen einige Gebäude leer", sagt Geiger. Aus einem, so die Idee des Metallers, konne man ein Wohnheim für Auszubildende machen. Die Stadt griff den Vorschlag auf und seit September gibt es in Heidelberg 66 Wohnheimzimmer fur Auszubildende.
Bezahlbar
Marcel Koch zog Anfang September ein. Der 17-Jahrige macht eine Ausbildung zum Fertigungsmechaniker bei ABB in Brilon im Sauerland und im ersten Jahr ging es für ihn zur Grundausbildung ins Zentrum nach Heidelberg. Um eine Bleibe musste er sich nicht kümmern. Sein Arbeitgeber hatte ihm bereits ein Zimmer in dem Wohnheimbesorgt. 415 Euro zahlt Marcel fur das Zimmer. Das ist eine Menge, aber fur ihn okay. "Eine Grosstadt ist nun mal teuer", sagt Marcel. "Aber ich komme mit meinem Geld hin". Marcel gefallt das Wohnheim. Ein Kollege wohnt im Zimmer gegenuber. "Man ist nicht allein in der neuen Stadt und hat immer jemanden zum Quatschen."
Quelle: metallzeitung Nov. 2016, S. 16