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IT

Inklusion in der IT

Autism @ Work

05.05.2017 Ι SAP geht mit seinem globalen Modellprojekt "Autism at Work" die betriebsinterne Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention an und will im Raum Heidelberg rund 140 Arbeitsplätze für Kolleginnen und Kollegen mit Autismus schaffen.

Bis 2020 soll dort der Anteil der SAP-Mitarbeiter/innen mit Autismus bei einem Prozent an der gesamten Belegschaft liegen - so das ambitionierte Ziel des Softwareentwicklers aus dem IG Metall Bezirk Baden-Württemberg.

 

SAP setzt dabei auf eine besondere Stärke der ansonsten als gehandicapt geltenden Kolleginnen und Kollegen: Menschen mit Autismus haben einen besonderen Zugang zu Details und logischen Zusammenhängen und können in einem besonderen Maß Strukturen erkennen und analysieren. Eine Stärke, die in der IT-Branche benötigt wird.

 

Unter Beteiligung der Schwerbehindertenvertretung schafft SAP momentan geeignete Strukturen, für die neuen Kolleginnen und Kollegen, die wie Alle anderen auch, für sie geeignete Arbeitsplätze benötigen. Im Vordergrund steht dabei ein ruhiges und konstantes Umfeld ohne störende Außenreize. Die Arbeitsgestaltung sollte dabei möglichst viel Kontinuität und den Kontakt zu verlässliche Ansprechpartnern erlauben. Doch das zeigt sich aus der Perspektive des Betriebsrates als nicht so einfach. Denn die Reorganisationsfreude des Unternehmens gilt als ausgeprägt und die Rücksicht auf die Mitarbeiter als zuweilen ausbaufähig.

 

Zwei weitere Elemente in der Umsetzung des Vorhabens sind (1) die Etablierung betrieblicher Mentoren, die eine soziale und fachliche Unterstützung garantieren und (2) der breite Dialog mit allen Mitarbeitern.

Für den Betriebsrat eine sehr positive Entwicklung, da das Zusammenarbeiten mit autistischen Kolleginnen und Kollegen insbesondere im Bereich der sozialen Interaktion ihre Besonderheiten hat. So werden z.B. Spontanität, Witz oder Ironie anders be- und gewertet. Gern hätte man es noch gesehen, wenn die Arbeit der Mentoren auch in deren Arbeitsgestaltung berücksichtigt worden wäre. So erfolgt deren unterstützende Tätigkeit jedoch "on top" und somit mehr oder weniger in ihrer Freizeit. Die bleibt ein Bereich so der Betriebsrat, den es im Blick zu behalten gilt, um auch die "Helfer" zu unterstützen.

 

Um all diese Schritte kompetent zu begleiten, wurde bei SAP deshalb eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die durch den Integrationsfachdienst Heidelbergs finanziell und personell gefördert wird.

 

Im Laufe des Projektes ist bei den Verantwortlichen und Beteiligten des Projektes vor allem eine Erkenntnis entstanden: Gelebte Inklusion ist eine Haltung, die von allen Beschäftigten und dem Management getragen werden muss.

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