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Assistierte Weiterbildung

Erste Vertrauensleute als Weiterbildungspromotoren ausgebildet

01.02.2018 Ι Berufliche Weiterbildung in Unternehmen ist trotz weitreichender gesetzlicher Mitbestimmungsmöglichkeiten und TV Bildung nicht unbedingt ein A-Thema, häufig noch nicht einmal ein B-Thema und manchmal sogar nur ein C-Thema. Dass, so unser Ansatz im IG Metall-Projekt "assist:WB Vertrauensleute als Weiterbildungspromotoren", soll sich ändern.

In den Projektbetrieben Opel und Bosch in Eisenach und Linde MH in Aschaffenburg wurde in mehreren Workshops ein gemeinsames Verständnis der Rolle und der Aufgaben von Weiterbildungspromotoren entwickelt.

(Ausbildung der Weiterbildungspromotoren Bosch, Dezember 2017, vlnr. Alexander Kallenbach,  JAV Vorsitzender, Vertrauensmann, Karola Weber Betriebsrätin, Vertrauensfrau)

 

Vertrauensleute, so das Ergebnis der Workshops, sind als Weiterbildungspromotoren Ansprechpartner, Berater und Coach der Beschäftigten in Fragen beruflicher Weiterbildung. Sie sind Mutmacher, unterstützen und motivieren Weiterbildungsängstliche zur Teilnahme an Maßnahmen beruflicher Weiterbildung. Der Weiterbildungspromotor zeigt den Beschäftigten Wege, er ist der persönliche Kommunikator der Beschäftigten in Fragen beruflicher Weiterbildung. Er macht Werbung für den Weiterbildungspromotor, er unterstützt und entlastet den Betriebsrat in Fragen der beruflichen Weiterbildung der Beschäftigten.

 

Weiterbildungspromotoren müssen die (betriebs-)internen und die Wege externer beruflicher Weiterbildung kennen. Sie benötigen Kenntnisse in Fragen der Finanzierung, der für die berufliche Weiterbildung relevanten Tarifverträge, Bildungsfreistellungsgesetze und des BetrVG. Weiterbildungspromotoren benötigen ein sicheres Auftreten, sie müssen beratungskompetent und offen sein. Sie müssen Fragen stellen und Werbung ("Promotion") für berufliche Weiterbildung machen können und auch in der Lage sein, sich selbst Informationen zu beschaffen. Im wahrsten Sinne des Wortes sind sie Netzwerker in Fragen beruflicher Weiterbildung.

 

(Ausbildung der Weiterbildungspromotoren Opel, Januar 2018, vlnr: Mario Eberhardt, Vertrauensmann, Mareike Löbau, JAV-Vorsitzende, Eric Liebetrau, stellvertr. BR-Vorsitzender, Matthias Siering, Vertrauensmann, Lutz Gerlach, BR, Jens Vogel Vertrauensmann, Thomas Steinhäuser, 2. Bevollmächtigter, IG Metall, Suhl)

 

 

(Ausbildung der Weiterbildungspromotoren Linde MH November 2017, Abschlussdiskussion, vlnr: Percy Scheidler, 1. Bevollmächtigter IG Metall Aschaffenburg, Marcel Brych, Vertrauensmann Linde MH, Jörg Ferrando, IG Metall Vorstandsverwaltung und Thomas Kollarik, Vertrauensmann Linde MH)

 

In den Projektbetrieben wurden zwischen November 2017 und Januar 2018  die ersten Promotoren ausgebildet.  Die Ausbildungsteilnehmer stimmten darin überein, dass den Vertrauensleuten in Fragen beruflicher Weiterbildung eine wichtige Rolle zukommt:  Sie verstehen sich als gewerkschaftliche Bildungsakteure, die die Beteiligungsspielräume beruflicher Weiterbildung nutzen und die berufliche Weiterbildung in Unternehmen aktiv mitgestalten wollen.

 

Die Erweiterung der Aufgaben der Vertrauensleute als Berater, Coaches und Unterstützer der Beschäftigten in Fragen beruflicher Weiterbildung ist aus Sicht der Ausbildungsteilnehmer attraktiv und kann sich auch positiv auf die Mitgliedergewinnung auswirken, so die Teilnehmer von Linde MH.  In allen Projektbetrieben wurde konkrete Maßnahmen vereinbart, die spätestens nach der Tarifrunde und den BR-Wahlen im Frühjahr 2018 umgesetzt werden sollen. So werden bspw. die Qualifizierungsbedarfe der Beschäftigten bei Opel und bei Linde MH erhoben, die Auslerner bei Bosch über Möglichkeiten beruflicher Weiterbildung informiert und Berufsbildungsausschüsse in den beteiligten Projektbetrieben gegründet.  Bei Opel strebt der Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung hinsichtlich der Arbeit der Weiterbildungspromotoren an.

 

 

(Ausbildung der Weiterbildungspromotoren Bosch Dezember 2017, Conny Schönhardt, IG Metall Vorstandsverwaltung)

 

Was wir am Anfang des Projektes als Wunsch, als Hoffnung formulierten, dass sich nämlich im Hinblick auf die Besetzung des strategischen Handlungsfeldes berufliche Weiterbildung etwas ändern solle, wurde durch die erste Ausbildung von Weiterbildungspromotoren bestätigt: Vertrauensleute wollen und sie können dieses Thema in enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat besetzen, sie sind unsere neuen Akteure im strategischen Handlungsfeld berufliche Weiterbildung.

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