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Hörakustiker/-in

Maßarbeit fürs Ohr

31.01.2018 Ι Immer mehr Menschen hören schlecht oder müssen ihre Ohren vor Lärm schützen. Hörakustiker und -akustikerinnen sind gefragt wie noch nie.

Millionen Menschen könnten sich nicht an Gesprächen beteiligen oder Filme, Musik oder anderes genießen, was das Leben schön macht, wenn es die Hörakustikerinnen und -akustiker nicht gäbe. Etwa 16 Prozent aller Erwachsenen und sogar 54 Prozent der über 70-Jährigen sind schwerhörig.

 

Hörakustikerinnen und -akustiker beratenKunden oder Patienten. Sie helfen Schwerhörigen herauszufinden, welche Hörhilfen ihnen am besten helfen. Oder sie zeigen Berufstätigen, welcher Gehörschutz zum Beispiel bei Lärm am Arbeitsplatz einer Schwerhörigkeit vorbeugt. Sie testen mithilfe des Computers, wie gut Menschen noch hören können. Sie untersuchen, ob sie auf Kunststoffe allergisch reagieren. Sie nehmen Abdrücke vom Gehörgang, damit daraus individuell angepasste Ohrstücke gefertigt werden können. Diese kleinen Teile aus Acryl oder Silikon stellen sie meist nicht mehr selbst her, sondern oft mit einem 3-D-Drucker.

 

Digital Die fertigen Ohrstücke passen sie dem künftigen Träger oder der Trägerin zusammen mit den Hörsystemen an und stellen die Geräte dann ein. Vorher ermitteln sie den »Hörgeschmack«, wie Anke Hinz sagt. Sie istMeisterin und leitet die Firma FehnOptik & Akustik im ostfriesischen Ostrhauderfehn. »Die Geräte werden nicht mehr mit dem Schraubendreher eingestellt, alles läuft über den PC.«

 

»Hörakustiker brauchen Mitgefühl und psychologisches Einfühlungsvermögen «, weiß sie. Denn sie arbeiten mit Menschen und die haben jeweils ein individuelles Problem. Und für jedes müssen sie die richtige Lösung finden.

 

Sie trainieren mit ihnen, ihr Hörgerät zu handhaben, zum Beispiel räumlich zu hören oder Sprachen auseinanderzuhalten.Wenn die Kunden ihre Hörgeräte haben, stehen sie ihnen weiter mit Rat, Hilfe, bei Wartungen und Reparaturen zur Seite. Kaufmännische und Verwaltungsarbeiten, wie Angebote kalkulieren und Rechnungen für Krankenkassen oder Kunden schreiben, gehören ebenfalls zum Beruf.

 

Bombensicher Die Ausbildung dauert drei Jahre. Ein bestimmter Schulabschluss wird nicht vorausgesetzt. Es gibt nur eine Berufsschule bundesweit - in Lübeck.Dort gibt es Blockunterricht über mehrere Wochen, die Azubis sind meist im Internat untergebracht.

 

»Der Beruf ist unglaublich spannend«, findet Anke Hinz. »Und er bietet sichere Perspektiven.«Hörakustiker werden händeringend gesucht. Allerdings sind bisher zu wenige Beschäftigte gewerkschaftlich organisiert. Es gibt kaum Betriebe, in denen Tarifverträge der IG Metall gelten und für gute Bezahlung und Arbeitsbedingungen sorgen. Azubis bekommen im ersten Jahr etwa 360 bis 560 Euro, im dritten 495 bis 720 Euro.Die Einstiegsgehälter nach der Ausbildung liegen bei 1700 bis 2100 Euro.

 

Der Beruf bietet aber Aufstiegschancen. Wer weiterkommen will, kann sich zum Meister oder zum Techniker in der Fachrichtung Medizintechnik fortbilden.

 

Informationen zur Ausbildung, zum Beruf und zu Aufstiegsmöglichkeiten

gibt es unter: BERUFENET

 

Weitere Infos, auch zu Vergütungen und Gehältern:

ausbildung.de/berufe  ? Suche: Hörakustiker

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