Bundeskabinett beschließt Berufsbildungsbericht 2018
Wer qualifizierte Fachkräfte will, muss gut ausbilden, faire Löhne zahlen und Aufstiegschancen eröffnen
Die positive Beschäftigungsentwicklung führte in den Metall-und Elektroberufen nicht zu einem nennenswerten Anstieg der Ausbildungsverträge. So nahm die Anzahl der Auszubildenden im vergangenen Jahr gegenüber 2016 lediglich um 0,8 Prozent zu. Gegenüber 2012 bedeutet das einen Rückgang um mehr als 7 Prozent. Gleichzeitig sind in diesen Berufen 2017 knapp 4.700 Bewerber ohne Ausbildungsstelle geblieben (vgl. IG Metall Ausbildungsmarkanalyse).
Seit Jahren sinkt der Anteil der ausbildenden Betriebe, inzwischen liegt er, quer durch alle Branchen, bei 19,8 Prozent. "Die Betriebe müssen sich wieder stärker und mehr an der dualen Berufsbildung beteiligen. Das gilt vor allem in Regionen mit vielen unversorgten Jugendlichen", sagte Urban.
Da Jahr für Jahr ein großer Anteil Jugendlicher keinen Ausbildungsplatz bekommt, wundert es nicht, dass der Anteil junger Menschen im Alter von 20 bis 34 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung signifikant von 13,4 auf 14,3 Prozent gestiegen ist. Inzwischen haben 2,13 Millionen Menschen dieser Altersgruppe keine berufliche Qualifikation. Ihnen droht ein von prekärer Beschäftigung und Arbeitslosigkeit geprägtes Leben. "Deshalb brauchen wir eine wirksame Ausbildungsgarantie für alle Jugendlichen. Zudem müssen in der Allianz für Aus- und Weiterbildung Maßnahmen entwickelt werden, um Betriebe wieder mehr für eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewinnen", fordert Urban. In dieser Allianz haben sich Vertreter von Gewerkschaften, Wirtschaft, der Bundesagentur für Arbeit und der Politik zusammengeschlossen, um die berufliche Bildung zu stärken.
Berufsbildungsbericht 2018: https://www.bmbf.de/de/berufsbildungsbericht-2740.html
BIBB-Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2018: www.bibb.de/datenreport-2018
Stellungnahmen zum Berufsbildungsbericht 2018
Der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hat auf seiner Sitzung am 15. März 2018 in Bonn den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vorgelegten Entwurf des Berufsbildungsberichts 2018 beraten und eine gemeinsame Stellungnahme zum Entwurf dieses Berichts verabschiedet.
Der BIBB-Hauptausschuss hat die gesetzliche Aufgabe, die Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Berufsbildung zu beraten. Dazu gehört laut Berufsbildungsgesetz (BBiG) auch die Stellungnahme zum Entwurf des jährlichen Berufsbildungsberichts. Der Hauptausschuss ist zu gleichen Teilen mit Vertretern von Bund, Ländern sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen besetzt.
Die gemeinsame Stellungnahme des BIBB-Hauptausschusses zum Berufsbildungsbericht 2018 sowie die ergänzenden Voten der Gruppe der Beauftragten der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer sowie der Länder im Wortlaut:
www.bibb.de/dokumente/pdf/HA_Stellungnahme_zum_BBB_2018.pdf