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Herausforderungen der Weiterbildung

Lebensbegleitendes oder lebenslanges Lernen?

06.10.2020 Ι Lebenslanges Lernen - vor allem in Form berufsbezogener Weiterbildung - ist inzwischen zu einer Anforderung an die Beschäftigten geworden. Mit der Teilnahme an Weiterbildung verbinden sich vielfältige Erwartungen und Hoffnungen. Der Sinn und die Notwendigkeit von Weiterbildung sind unbestritten. Nicht mehr haltbar ist jedoch das damit verbundene Versprechen von Karriere und sozialem Aufstieg. Es ist notwendig, sowohl die Sichtweise auf lebenslanges Lernen zu verändern als auch die Weiterbildungsförderung auszubauen.

Lernen ist mit der Abschlussprüfung der Berufsausbildung oder der Hochschule nicht beendet und beschränkt sich längst nicht mehr auf die ersten Jahrzehnte des Lebens. Menschen lernen - oder sollten es jedenfalls - in der Arbeits- und Lebenswelt. Bildungsabschlüsse sind immer weniger eine abschließende Vorbereitung auf eine bestimmte berufliche Tätigkeit.

Der technologische und strukturelle Wandel in der Arbeitswelt, aber auch Veränderungen der Lebenssituation oder individuelle Vorstellungen über die Zukunft erfordern, dass Menschen ihre berufliche und berufsbiografische Handlungsfähigkeit im Laufe des Erwerbslebens erhalten und erneuern - mittels Weiterbildung.

Weiterbildung ist die »Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer unterschiedlich ausgedehnten ersten Bildungsphase « (Deutscher Bildungsrat 1970, S. 197).

Den Abschluss der ersten Bildungsphase markiert der Eintritt in die volle Erwerbstätigkeit. Weiterbildung bezeichnet demnach alle Bildungsaktivitäten nach einer Berufsausbildung oder einem abgeschlossenen Studium. Weiterbildung gehört für viele - doch bei weitem noch nicht für alle - zum normalen Berufsalltag.