Bildungspositionen: Europäische Kernberufe
Leitlinien der IG Metall für die Gestaltung von Berufen
Neue Herausforderungen an die Berufsausbildung
Wunsch und Interesse einer großen Zahl von Jugendlichen an einer qualifizierten Berufsausbildung im Betrieb sind unverändert stark ausgeprägt. Obwohl die Betriebe gut ausgebildete Fachkräfte dringend brauchen, sind die betrieblichen Ausbildungsangebote seit vielen Jahren unzureichend und können die Nachfrage nicht befriedigen. Nur die Hälfte aller Bewerber bei den Arbeitsagenturen kann eine betriebliche Berufsausbildung aufnehmen. Allein diese Tatsache unterstreicht den Reformbedarf im dualen Ausbildungssystem. Jeder Bewerber und jede Bewerberin um einen betrieblichen Ausbildungsplatz muss diesen auch erhalten, dies ist die Forderung der IG Metall. Dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn es zu einer gesetzlich geregelten Finanzierung der Berufsausbildung kommt. Es muss darum gehen, alle Arbeitgeber an der Finanzierung der Ausbildung zu beteiligen.
Verantwortung haben die Arbeitgeber auch für die Bereitstellung von betrieblichen Ausbildungsplätzen für die Gruppe der Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf. Diese Jugendlichen brauchen den Lernort Betrieb, um die oft negativen Lernerfahrungen aus dem Schulsystem zu überwinden. Dies konnte in Projekten zur Integration benachteiligter Jugendlicher in den ersten Ausbildungsstellenmarkt (PIA, QuasPlus) nachgewiesen werden. Diese Jugendlichen müssen länger lernen (vier statt drei Jahre), besser auf die Ausbildung vorbereitet (Berufsvorbereitung) und während ihrer Ausbildung unterstützt werden (Ausbildungsbegleitende Hilfen). Der Schlüssel zum Berufserfolg dieser Jugendlichen liegt im individuellen Zuschnitt der Ausbildung.
Nicht nur bei der Bereitstellung von betrieblichen Ausbildungsplätzen sind Reformen notwendig, sondern auch bei der Schaffung neuer bzw. der Überarbeitung vorhandener Ausbildungsberufe.
Internationale Experten bestätigen, dass die Erfolge deutscher Unternehmen auf den Weltmärkten nicht zuletzt in der dualen Berufsausbildung begründet sind.
Gewerkschaftliche Leitvorstellungen in der beruflichen Bildung sind:
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Erhalt und Ausbau der dualen Berufsausbildung
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Rechtsanspruch eines jeden Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz
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Verwirklichung des Rechts auf eine der persönlichen Qualifikation entsprechenden Arbeit und gleiche Arbeits- und Berufschancen
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Schaffung von Durchlässigkeit in allen Bereichen der Bildung
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Befähigung zu selbständigem beruflichem Handeln
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Förderung beruflicher und persönlicher Entwicklungsprozesse
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Verbreiterung beruflicher und sozialer Lebenschancen
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Gestaltung der eigenen Berufs- und Arbeitsbiografie
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Individuelle und kollektive Interessendurchsetzung
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Mitgestaltung bei Arbeitsprozessen und der Arbeitsorganisation
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Kontinuierliche Personalentewicklung, u.a. durch Förderung der beruflichen Weiterbildung
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- Minimodul? Europa braucht den Kernberuf! PDF (911 KB)