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Denk-doch-Mal.de | Ausgabe 02-24

Die Ausbildungsplatzgarantie ist da - und nun?

23.07.2024 Ι Am 01. April 2024 ist die Ausbildungsgarantie im Rahmen des Gesetzes zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung in Kraft getreten. Das Gesetz liegt zwar deutlich hinter den Erwartungen der Gewerkschaften, aber ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die hohe Zahl. Mit dieser Ausgabe wollen wir nicht die Diskussion über die Chancen einer Umlagefinanzierung wiederholen, sondern uns damit auseinandersetzen, wie wir mit diesem Gesetz umgehen können und wie wir es erreichen, dass alle ausbildungsinteressierten jungen Menschen in Deutschland ein Ausbildungsplatzangebot erhalten.

Wir starten die Ausgabe, indem wir einen Blick auf den aktuellen Ausbildungsmarkt werfen. Dr. Ute Leber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt in ihrem Beitrag "Aktuelle Entwicklungen am Ausbildungsmarkt" auf, dass auf dem Arbeitsmarkt weiterhin Handlungsbedarf besteht, der Fachkräftemangel hat nicht zu einer ausreichenden Entspannung beigetragen.

 

Die Ausbildungsplatzgarantie ist eine Forderung der Gewerkschaften, insbesondere auch der Gewerkschaftsjugend. Kristof Becker und Julian Uehlecke, beide DGB Jugend, beschreiben in ihrem Beitrag "Der Einstieg ist geschafft - Die gesetzliche Ausbildungsgarantie und wie die Gewerkschaftsjugend sie bewertet" die Erwartungen der Gewerkschaftsjugend an die Ausbildungsgarantie.

 

Wenn die Ausbildungsplatzgarantie in den Blick genommen wird, geht es meist um deren Finanzierung. Es gibt aber noch weitere Ansatzpunkte. In ihrem Beitrag "Jugendberufsagenturen: Zwischen regionaler Vielfalt und der Notwendigkeit von Mindeststandards" widmet sich Dr. Daniela Ahrens von der Universität Bremen den Jugendberufsagenturen (JBA) und ihren Potentialen zu.

 

Welche Potentiale Jugendberufsagenturen entfalten können, beschreiben Dr. Jens Stuhldreier und Martina Lüking aus dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen in ihrem Beitrag "Handeln in Verantwortungsgemeinschaft beim Übergang Schule Beruf in Nordrhein-Westfalen - Kein Abschluss ohne Anschluss und Jugendberufsagenturen - Erfahrungen mit der Kooperation und Umsetzung".

 

Wenn es um die Umsetzung der Ausbildungsplatzgarantie geht, sind insbesondere auch die Träger der Jugendsozialarbeit angesprochen. Reinhard Domurath, Karen Ruthe-Ullrich und Jan Radler von der inab -Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft des bfw beschreiben in ihrem Beitrag "Die Ausbildungsgarantie ist da - und nun? Eine Betrachtung aus Trägersicht" die gesetzlichen Veränderungen und die zu erwartenden Folgen aus ihrer Sicht.

 

Eine weitere Trägerperspektive auf die Ausbildungsplatzgarantie erfolgt durch Olaf Rother vom IB mit seinem Beitrag "Die Ausbildungsgarantie - Von einer ideologisch gespaltenen Debatte zu einem ambivalenten Instrumentarium". Aus seiner Sicht ist die gesetzliche Regelung der Ausbildungsplatzgarantie das Ergebnis einer starken Polarisierung zwischen den wichtigsten Stakeholdern, den Gewerkschaften, den Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden sowie den zuständigen Stellen.

 

Abschließend werfen wir einen Blick in das Ausland. Im Rahmen der Diskussion um eine Ausbildungsplatzgarantie wird regelmäßig der Blick nach Österreich angeraten. Prof. Marcus Eckelt von der TU Berlin unternimmt es für uns, in seinem Beitrag "Ausbildungsgarantie in Österreich. Was steckt dahinter und was kann in Deutschland davon gelernt werden?" genauer zu schauen, was es in Österreich mit der Ausbildungsgarantie auf sich hat.

 

Als Heftverantwortliche sind wir überzeugt, dass unsere Autorinnen und Autoren ein wichtiges Themenfeld der Debatte zugänglich machen. Wir sind überdies der Auffassung, dass die Kooperationspraxis zwischen Gewerkschaften und Wissenschaft einer ständigen Reflektion und Weiterentwicklung bedarf.

 

Wir hoffen, den Leserinnen und Lesern mit dieser Ausgabe ein attraktives und weiterführendes Angebot zu machen. Gerne nehmen wir / nimmt die Redaktionsgruppe von DENK-doch-MAL Anregungen und Hinweise zum Heft oder einzelnen Beiträgen auf.

 

DENK-doch-MAL ist ein weitgehend ehrenamtliches Portal. Daher möchten wir allen, die zur Realisierung auch dieser Ausgabe beigetragen haben, ganz herzlich Dank sagen.

 

 

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