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Industrieelektriker_01

Mini-Beruf Industrieelektriker/in

Der zweijährige Anlernberuf Industrieelektriker fällt bei einer fachlichen Prüfung glatt durch

05.02.2009 Ι Der zweijährige Mini-Beruf Industrieelektriker/in wird weiter durchgepeitscht, ohne Rücksicht auf Verluste. Die IG Metall hat sich an der Entwicklung des Berufs nicht beteiligt. In einer gutachterlichen Stellungnahme hat sie jetzt erläutert, dass sie nicht nur bildungspolitische sondern auch eine Fülle fachlicher Bedenken gegen den Beruf hat. wap veröffentlicht die gutachterliche Stellungnahme. Im Fazit heißt es: "Mit dem Neuordnungsprojekt Industrieelektriker/in sind entgegen den Verabredungen im Antragsgespräch zwei Ausbildungsberufe entstanden: ein Anlernberuf für den Anlagenbau und ein Anlernberuf für die Produktion von Komponenten, Geräten und Systemen. Warum die Protagonisten dieses Neuordnungsprojektes ein Fachrichtungsmodell wählten und die Ministerien dieses genehmigten bleibt uns schleierhaft, weil das Maß der Gemeinsamkeiten noch nicht einmal die Hälfte der Ausbildungsinhalte ausmacht. Es sind keine modernen prozessorientierten Ausbildungsberufe entstanden".

Wichtige Themen fehlen:

Bei der FR Betriebstechnik sind dies Qualifikationen, die in dem Beruf Elektroanlagenmonteur vorhanden sind, beispielsweise Einrichten und Abräumen der Montagestelle, Kommunikation und Abstimmung mit Kunden und anderen Gewerken, KVP, Materiallogistik, Überwachen von Fremdleistungen; d.h. es geht um Qualifikationen, die mit der Organisation der Auftragsabwicklung zusammenhängen. Außerdem geht es beim Ablagenbau nicht nur um Energieanlagen, sondern auch um Kommunikations- und Datennetze.

 

Bei der FR Geräte und Systeme fehlen die Ausbildungsinhalte, die mit für heutige Produktionsprozesse benötigt werden, wie beispielsweise Kommunikation und Abstimmung mit Supportprozessen sowie mit vor- und nachgelagerten Bereichen, Teilelogistik, Qualitätsmanagement, Verbesserungsprozesse, Produkt- und Prozessdatenmanagement, Freigabemanagement, Produktionssysteme.

 

Die Protagonisten des Berufes Industrieelektriker wollten offenbar "halbe Berufe" machen, die bei der Fortsetzung der Berufsausbildung angerechnet werden können. Der industrielle Anlagenbau und die industrielle Produktion sind aber zu wichtig, um sie mit diesem angedachten Anlernberuf zu bedienen.

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