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Carbon_fuer_Elektroautos

Leichtbau ist das Thema der Zukunft

Interview mit Jakob Schwimmbeck | Ausbildung

08.05.2012 Ι Die Berufsbildung ist im Carbonzeitalter angekommen: Zum 1. August 2012 geht der neue Beruf des Verfahrensmechaniker Kunststoff- und Kautschuktechnik an den Start. Einer der sieben Fachrichtungen ist der Faserverbundtechnologie vorbehalten. Aktiv an der Neuordnung des Verfahrensmechanikers Kunststoff- und Kautschuktechnik beteiligt war Jakob Schwimmbeck. Er arbeitet als Ausbilder bei BMW in Landshut. Der BMWler war Sachverständiger im Neuordnungsverfahren beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Wir fragten nach, wie er das Thema Leichtbau einschätzt. Die Dateianhang veröffentlichen wir auch die neue Ausgabe von beruf-kompakt, die sich mit dem neuen Beruf beschäftigt.

Was erwartest du als Sachverständiger bzw. Ausbilder von der Fachrichtung Faserverbundtechnologie?

Ich erwarte, dass es uns damit gelingt, im BMW Werk Landshut den Fertigungsprozess für CFK-Bauteile so weiter zu entwickeln und zu automatisieren, dass nun auch die wirtschaftliche und qualitativ hochwertige Großserienfertigung von Karosseriekomponenten aus Kohlenstofffaserwerkstoffen möglich ist. Das sind die Grundvoraussetzungen für Leichtbau und E-Mobilität. CFK ist ein Werkstoff mit Zukunft im Automobilbau, der Werkstoff ist extrem fest, steif, korrosionsbeständig und gleichzeitig deutlich leichter als Stahl oder Aluminium. Wir sehen in Carbon einen bedeutenden High-Tech-Werkstoff der Zukunft. Carbonfasern werden die Art und Weise verändern, wie wir Autos entwickeln und bauen. Wir bei BMW glauben an diesen Werkstoff - und wir sind Vorreiter auf diesem Gebiet.

 

Warum war diese neue Fachrichtung notwendig und welche Chancen bietet die Fachrichtung jungen Menschen?

Die Verarbeitung von innovativen Leichtbau-Werkstoffen wie Carbon erfordert ein hohes technisches Know-how sowie spezielle berufliche Kenntnisse. Mit dem CFK-spezifischen Berufszweig des Verfahrensmechanikers haben wir bei BMW die Möglichkeit, in einer absoluten Zukunftstechnologie auszubilden. Für die Auszubildenden selbst bietet der Beruf Chancen in zahlreichen Branchen, wie zum Beispiel Fahrzeugbau, Maschinenbau, Luft- und Raumfahrttechnologie.

 

Wie kann man das typische Einsatzgebiet als Facharbeiter bei BMW beschreiben?

Das können viele Bereiche sein, wie z.B. der Einsatz im Prototypenbau, in der Werkstoff- und Verfahrensentwicklung oder der Einsatz als Anlagenführer in der CFK-Produktion.

 

Was sagst du allgemein zu der Fachrichtung?

Ich denke, wir werden in den nächsten Jahren einen absoluten Leichtbautrend in fast allen Technologiebereichen erleben. Mit der Spezialisierung auf die Fachrichtung Faserverbund werden wir unseren Azubis tolle Zukunfts- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten können.

 

Wie sind die Übernahmechancen in diesem Beruf bei BMW?

Die Qualifikation in dieser Zukunftstechnologie sind die besten Voraussetzungen für einen zukunftssicheren Arbeitsplatz. Darüber hinaus bietet der Beruf Einiges an persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Der Wettbewerb in diesem Bereich wird sich also verstärken.

 

Welche Voraussetzungen muss ein Bewerber oder Bewerberin für diesen Beruf mitbringen?

In der Regel sollte ein qualifizierender Hauptschulabschluss bzw. Realschulabschluss vorhanden sein. Darüber hinaus sollte der Auszubildende ein technisches Grundverständnis in Form von räumlichem Vorstellungsvermögen mitbringen. Außerdem ist Teamfähigkeit bei der BMW Group ein absolutes Muss.

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