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Kampagnen-Befragung

Betriebe verschlafen demografischen Wandel

17.08.2012 Ι Die Beschäftigten wollen altersgerechte Arbeit. Doch die Arbeitgeber bieten zu wenig an. Das hat eine Umfrage der IG Metall unter 3.700 Betriebsräten ergeben. Die Unternehmen bleiben damit - gemessen an ihren eigenen Versprechen - in der Pflicht. Das Thema, Weiterbildung für ältere Arbeitnehmer, kümmert vor sich hin.

Nur in drei Prozent der Unternehmen gibt es ausreichende Qualifizierungsangebote für Ältere. Die Betriebs- und Unternehmensleitungen kümmern sich kaum um das Thema. Anpassungs- und Neuqualifizierungen sind angesichts des rasanten technologischen Wandels für nahezu alle Tätigkeiten mindestens sinnvoll, oft zwingend erforderlich, um dauerhaft im Erwerbsleben bestehen zu können. In der Praxis scheitert "lebenslanges Lernen" bei älteren Beschäftigten offenbar häufig an fehlenden Möglichkeiten.

 

Nicht einmal jedes dritte Unternehmen betreibt eine mittelfristige Personalplanung, die den demografischen Wandel berücksichtigt.

 

"Die Befragung zeigt, dass es in 92 % der Betriebe "selten" oder "nie" Maßnahmen zur altersgerechten Arbeitsgestaltung gibt. Mit Blick auf die Herausforderungen des demografischen Wandels haben wir es mit einer eklatanten Diskrepanz zwischen öffentlicher Debatte und betrieblicher Praxis zu tun", sagt Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall.

 

Viele Unternehmen würden versagen bei der Bewältigung der demografischen Herausforderungen und der notwendigen Humanisierung der Arbeit. Arbeitswelt und Arbeitsmarkt seien bis heute auf die demografischen Herausforderungen nicht vorbereitet.
Die Leidtragenden dieses Versäumnisses seien die Beschäftigten.

 

Urban kündigte an, dass die IG Metall in den kommenden Monaten die Betriebe auf den Prüfstand stellen und Missstände zum Thema machen. "Und wir werden in ausgewählten Leuchtturm-Betrieben auf reale Verbesserung an den Arbeitsplätzen drängen. Wo möglich, in Kooperation, wo nötig, im Konflikt mit den Unternehmen. Dabei setzen wir etwa
- auf passgenaue Weiterbildungsangebote für Ältere,
- kürzere Arbeitszeiten bei Schichtarbeit und weniger Nachtschichten,
- oder ein reduziertes Arbeitstempo in der Produktion."


 

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