DIHK Transparenz-Offenive
Industrie- und Handelskammern wollen die Öffentlichkeit einlullen
Martin Wansleben verweist darauf, dass die 80 regionalen IHKs seit 2010 ihre Jahresabschlüsse auf den jeweiligen Homepages veröffentlichen. Diese Informationen sollen jetzt zusammengefasst und mit weiteren Fakten angereichert werden.
Zukünftig soll folgendes öffentlich nachlesbar sein: der Umfang der Pensionsrückstellungen, die Zahl der Mitarbeiter sowie Mitglieder, mögliche Beteiligungen, Umfang der Ausbildungsverträge und Existenzgründungsberatungen. Ebenfalls soll es einen Überblick über die Einnahmen und Erträge der Kammern geben. Auch einen Einblick in die Gehälter der Führungskräfte - allerdings nur in gesammelter Form - soll es geben.
Vergleicht man die DIHK-Ankündigung mit den veröffentlichten Daten der Kammer Frankfurt am Main, dann wird schon sichtbar, dass auch zukünftig nicht viel passieren wird. Geradezu lächerlich ist, wenn jetzt angekündigt wird, die Zahl der Ausbildungsverträge zu veröffentlichen. Dies ist bereits seit der Einführung der Berichterstattung im Berufsbildungsbericht im Jahre 1969 der Fall.
Es ist ganz offensichtlich: Die Transparenz-Offensive des DIHK hat keine Substanz, sie will der Öffentlichkeit beruhigen, verändern soll sich nichts.
WAP meint: Das wird nicht reichen.
Die Kammer-Kritik bezieht jetzt auch die Handwerkskammern mit ein. In Dessu wurde jetzt von Kammerrebellen die Forderung erhoben, die Strukturen der Handwerkskammern zu evaluieren. Grund für die vorhandenen verkrusteten Stukturen sei die Zwangsmitgliedschaft aller Betriebe in einer Kammer. Zudem soll es in Zukunft nur noch eine Handwerkskammer proBundesland geben. Das soll Verwaltungskosten einsparen.