
Qualifizierung zum European Workplace Tutor (EWT)
Berufsbildungspersonal für Europa modular qualifizieren
Dies betrifft den Rollenwandel des Ausbilders hin zum Coach oder Lernbegleiter, die gestiegenen Anforderungen um zu einer ganzheitlicheren Kompetenzentwicklung (fachliche und personale Kompetenzen) bei den Lernenden hinzuwirken bis hin zur einem immer größeren Zeitanteil ihrer Tätigkeiten in den Feldern der Personalentwicklung und Bildungsplanung. Darüber hinaus haben die aktuellen Entwicklungen in den europäischen Aus- und Weiterbildungssystemen durch die Einführung eines europäischen Qualifikationsrahmens (EQR), die verschiedenen europäischen Kreditpunktesysteme (ECVET) und auch der berufsspezifischen Zertifikate die für eine Beschäftigungsfähigkeit der Fachkräfte teilweise zwingend vorgeschrieben sind auch noch zusätzliche Auswirkungen auf die zu beherrschenden Prozesse in der Aus- und Weiterbildung.
Hier gilt es, Bedarfe abzuschätzen und dazu beizutragen, dass das Berufsbildungspersonal über entsprechende Kompetenzen verfügt, um diese Veränderungen umzusetzen. Alles in allem hat das Berufsbildungspersonal eine immer wichtigere Rolle in der Qualitätssicherung der Aus- und Weiterbildung. Um sicherzustellen, dass Aus- und Weiterbildner diesen Herausforderungen gewachsen sind, ist es wichtig, dass hochwertige zielgruppenspezifische Qualifizierungsmaßnahmen angeboten werden und sie auch davon profitieren können.
Der "European Workplace Tutor" ist ein modularisiertes Weiterbildungsprofil, das darauf abzielt, Berufsbildungspersonal mit den erforderlichen Kompetenzen auszustatten, die sie zur Planung, Umsetzung, Begleitung und Evaluierung innerbetrieblicher Lernprozesse sowie zur Feststellung von Kompetenzbedarfen benötigen. Das ursprüngliche europäische Bildungsprofil entstand in einem gemeinsamen zweijährigen öffentlich finanzierten Erarbeitungsprojekt und einer Erprobungsphase mit europäischen Bildungsanbietern und weiteren Partnern aus Finnland, Portugal, Österreich, Italien, Spanien, Niederlande und Deutschland. Die Projektleitung lag hier beim Bildungsbereich im IG Metall Vorstand, der schon viele Jahre als Sozialvertragspartner in der Bildungsforschung und im Bildungsraum aktiv an der Erarbeitung von Aus- und Weiterbildungsverordnungen gemeinsam mit der Bundesregierung und den Arbeitgeberspitzenverbänden beteiligt ist. Die Projektergebnisse wurden in einer mehrsprachigen Publikation festgehalten (Anlage am Ende des Artikels). Das neue zweijährige EWT-Projekt welches auch wiederum vom IG Metall Vorstand geleitet wird, nimmt sich zum Ziel, dass Elemente der deutschen Berufsabschlüsse zur Ausbildereignungsprüfung, zum/zur Aus- und Weitebildungspädagogen/in und zum/zur Berufspädagogen/in in weitere europäische Länder zu transferieren (Rumänien, Spanien und Ungarn) und diese tiefer in die dort existierenden Strukturen zu integrieren.
Gemeinsam werden mit den europäischen Partnern im Projekt Standards entwickelt und Zertifizierungs- und Durchstiegs-Möglichkeiten auch zu universitären Abschlüssen untersucht und aufgezeigt. Konkret wurde aktuell ein Profil zum Lernbegleiter beschrieben, welches in 2013 in Zusammenarbeit von Bildungsanbietern und Universitäten in vier Ländern erprobt und im Anschluss standardisiert wird.
Diese Projekt wird finanziell unterstützt durch die Nationale Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA BIBB).
Ansprechpartner für das Projekt
Kontakt und weitere Informationen im Projektflyer (Anlage), auf der Projekt-Homepage www.workplace-tutor.eu oder per E-Mail über:
Weiter begleitende nationale Projekte (gefördert durch das BMBF) und Zusammenarbeiten in Gremien zum Beispiel durch Beiratstätigkeit der IG Metall: