Erwerbseinkommen von Akademikern und beruflich Qualifizierten
Bildung zahlt sich aus!
Nach den Zahlen der OECD aus dem Jahr 2011 verdienten Arbeitskräfte mit akademischem Abschluss in Deutschland im Durchschnitt 174 % des Erwerbseinkommens ihrer entsprechenden Altersgruppe mit einer beruflichen Qualifizierung.
Diese Darstellung ist nach einer aktuellen Studie des BIBBs jedoch nicht differenziert genug. Die Sonderauswertung der "BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012" zeigt, dass diese Einkommensunterschiede im Verhältnis zur schulischen Vorbildung und dem Ausbildungsniveau stehen. BIBB-Präsident Esser plädiert nachdrücklich für diese differenzierte Betrachtungsweise, weil man ansonsten "Äpfel mit Birnen" vergleiche. Ein großer Teil des Einkommensvorsprungs von Akademikern gegenüber Erwerbstätigen mit Berufsausbildung lasse sich durch deren geringere schulische Vorbildung erklären.
Die aktuelle Sonderauswertung des BIBB zeigt,...
- dass männliche Erwerbstätige mit Abitur, Berufsausbildung und Fortbildungsabschluss rund 130 % des Bruttoeinkommens von allen männlichen Erwerbstätigen mit Berufsausbildung erzielen. Bei den Frauen liegt dieser Wert bei 132 %. Die Einkommenslücke zu den Akademikern und Akademikerinnen, die laut BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung rund 160 % beziehungsweise 156 % des Einkommens von Erwerbstätigen mit Berufsausbildung verdienen, wird hierdurch in etwa halbiert.
- dass männliche Erwerbstätige mit Abitur und Berufsausbildung gegenüber allen männlichen Erwerbstätigen mit Berufsausbildung einen Einkommensvorteil von etwa 14 % erzielen. Bei den Frauen liegt dieser "Vorsprung" bei 23 %.
- dass bei Erwerbstätigen mit Fortbildungsabschluss, aber ohne Abitur, Männer rund 124 %, Frauen rund 121 % des Erwerbseinkommens von Erwerbstätigen mit Berufsausbildung verdienen. "Insbesondere für junge Menschen, die die Schule ohne Abitur verlassen", so der BIBB-Präsident abschließend, "bieten Aufstiegsfortbildungen eine hervorragende Möglichkeit, sich Kompetenzen für spätere Führungspositionen anzueignen."