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Analyse des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB)

Ausbildung knickt in Großunternehmen ein

12.02.2019 Ι In den größten börsennotierten Unternehmen nimmt die Bedeutung der dualen Ausbildung ab. Im Jahr 2017 lag die Zahl der jungen Menschen, die in diesen Unternehmen eine Ausbildung absolvieren, um etwa ein Viertel niedriger als noch 2013.

WZB-Forscher Robert Scholz, der die Analyse durchgeführt hat, sieht im deutlichen Rückgang der Auszubildenden nicht nur einen Gegensatz zur positiven Beschäftigungsentwicklung, sondern auch zum oft beklagten Fachkräftemangel.

 

(Quelle: © WZB / Eigene Darstellung)

 

Ein Grund für die rückläufige Entwicklung ist, dass ein Teil der dualen Ausbildungsstellen durch duale Studienplätze ersetzt wird. "Wir beobachten eine verstärkte Tendenz von der Werkstatt ins Büro, wie wir sie für die Beschäftigung schon seit Jahrzehnten kennen", sagt Scholz. Rechnet man die dual Auszubildenden und dual Studierenden zusammen, machen die Studierenden in den untersuchten Unternehmen bereits etwa ein Fünftel aller Auszubildenden aus - Tendenz steigend. Allerdings kompensieren die Studierenden nicht den Wegfall der Auszubildenden. Unterm Strich ist der Rückgang bei der Zahl der dual Auszubildenden in den Betrieben größer als die Zunahme der Stellen im dualen Studium.

 

Branchenspezifische Entwicklungen erklären einen weiteren Rückgang bei der dualen Ausbildung. So ist beispielsweise der Banken- und Finanzdienstleistungssektor im Umbruch. In sieben exemplarisch ausgewählten Unternehmen hat sich die Zahl der Auszubildenden seit 2011 von 5.549 Personen auf 2.839 im Jahr 2017 fast halbiert. Hauptursachen sind Restrukturierungen oder die Digitalisierung. Ähnlich wirkt sich die zunehmende Dezentralisierung im Energiesektor aus. Allein bei vier ausgewählten Unternehmen dieser Branche ging die Zahl der Auszubildenden von 7.339 (2008) auf 4.219 (2017) zurück.

(Quelle: Pressemitteilung des WZB vom 15.01.2019)

 

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