Arbeit und Innovation
Ruhr-Universität und IG Metall starten großes Kooperationsprojekt
In einer Pressemitteilung der RUB wird zu dem neuen Kooperationsprojekt informiert. Dort heißt es:
"In der 40-jährigen Zusammenarbeit der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der IG Metall startet nun eines der größten gemeinsamen Ausbildungsprojekte. (...). Der Europäische Sozialfonds für Deutschland (ESF) und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales fördern in den nächsten drei Jahren insgesamt fünf Projekte mit einer Gesamtfördersumme von etwa fünf Millionen Euro. Betriebsräte und Beschäftigte gehen in die Lernfabrik des Lehrstuhls für Produktionssysteme der RUB (Professor Dieter Kreimeier). Die Lernfabrik kooperiert dabei eng mit der Gemeinsamen Arbeitsstelle RUB/IGM. (...)
In der Bochumer Lernfabrik werden die Teilnehmer aus allen fünf Einzelprojekten in Sachen "Arbeiten 4.0" weiterqualifiziert. Neben der Ausbildung vor Ort, etwa auf dem Campus der RUB, werden die Betriebsräte unterstützt den technologischen Wandel durch konkrete Projekte in ihren Betrieben aktiv zu begleiten. Den Unternehmen, die ihre Beschäftigten weiterbilden lassen, bieten die Projektpartner darüber hinaus Transfercoachings, Praxis-Wissenschaftsdialoge und Workshops an.
Die Lernfabrikübungen an der RUB sind dem betrieblichen Bedarf angepasst - denn nicht jedes Unternehmen ist in gleichem Maße "Industrie-4.0-ready". Bis Anfang 2019 werden in der Lernfabrik mehr als 20 Qualifizierungsrunden mit Beschäftigten aus Betrieben der Metall- und Elektroindustrie laufen. (...)
Das didaktische Konzept der Lernfabrik umfasst einen Mix aus Theorie, Simulationen und Rollenspielen - und das in einem realen Produktionsumfeld. Die Lernfabrik bildet die Produktion eines mittelständischen Unternehmens ab und spannt sich ganzheitlich über den Produktionsprozess: von der Technik über die Organisation bis hin zum Personal. Durch die Kooperation der Fakultäten für Maschinenbau und für Sozialwissenschaft mit der Gemeinsamen Arbeitsstelle RUB/IGM lernen angehende Ingenieure und Sozialwissenschaftler hier fachübergreifend.
Die Lernfabrik ist ein Baustein der "Worldfactory", des neuen Transfer- und Gründerkonzepts der RUB."
Jochen Schroth, der in der IG Metall die Gesamtprojektleitung für dieses Projekt innehat, hebt die Ziele hervor. So sollen Qualifizierungsreihen zu "Arbeiten 4.0" konzipiert und durchgeführt werden. Betriebliche Umsetzungsprojekte zu den zentralen Schwerpunktthemen Qualifizierung, Arbeitszeit und Digitalisierung sollen begleitet werden. Dadurch erhofft sich die IG Metall auch eine konzeptionelle Weiterentwicklung der gewerkschaftlichen Betriebspolitik und ihrer Bildungsarbeit. Die entscheidende Motivation für das Projekt aus Sicht der IG Metall, so Jochen Schroth, sei es, "Betriebsräte und Vertrauensleute der IG Metall zu befähigen, den technologischen Wandel auf Augenhöhe mit den Unternehmensleitungen gemeinsam zu gestalten." Der zentrale Fokus liege dabei "auf der Sicherung industrieller Wertschöpfung und guten Arbeitsbedingungen."
In der Lernfabrik an der RUB dabei auf der Basis der vorhandenen Erfahrungen in Abstimmung mit dem IG Metall - Bildungszentrum in Sprockhövel Lernmodule zu den Themenfeldern Ressourceneffizienz, Digitalisierung, Wertstromdesign in Industrie 4.0 und zum Lernen im Prozess der Arbeit entstehen. Für Manfred Wannöffel, den Leiter der Gemeinsamen Arbeitsstelle stellt dieses Projekt eines der größten Kooperationsprojekte zwischen IG Metall und Ruhr-Universität in der 40jährigen Geschichte der gemeinsamen Arbeit dar.