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Assistierte Weiterbildung

Vertrauensleute als Weiterbildungspromotoren: Ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt der IG Metall

12.06.2017 Ι Warum geht es bei der Weiterbildung nicht voran? Wo sind die Bremsklötze? Darüber kann man lange und kompliziert nachdenken - oder man versucht praktisch herauszufinden, ob sich die Situation verbessert, wenn andere Leute sich darum kümmern als bisher.

Darum geht es beim vom BMBF geförderten und vom BIBB fachlich betreuten Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Assistierte Weiterbildung ", dass die IG Metall gemeinsam mit der Grundig Akademie und dem Projektbüro für innovative Berufsbildung durchführt, ist die IG Metall für das Teilprojekt "Vertrauensleute als Weiterbildungspromotoren" verantwortlich. In diesem geht es u.a. darum zu klären, ob und wenn ja, welche Rolle Vertrauensleute im strategischen Handlungsfeld berufliche Weiterbildung übernehmen können. Am Projekt beteiligt sind Vertrauensleute von Linde MH in Aschaffenburg, John Deere in Mannheim, sowie von Opel und Bosch in Eisenach.

 

Erste Ergebnisse aus den Workshops mit Vertrauensleuten zeigen, dass es bei der beruflichen Weiterbildung Licht aber auch viel Schatten gibt:  Grundsätzlich seien die Unternehmen bereit in berufliche Weiterbildung zu investieren. Die Förderung sei jedoch sehr stark vom jeweiligen Vorgesetzten abhängig, was der eine Vorgesetzte genehmige werde vom anderen verweigert. Welche Beschäftigten beruflich weiterentwickelt werden sollen, sei häufig nicht transparent. Die Personalentwicklungsplanung beschränke sich auf einen kurzen Zeithorizont, es gebe keine Karriereentwicklungswege.

 

Für bestimmte Positionen - wie z. Bsp. den Gruppensprecher - werde oft nicht zeitnah qualifiziert. Hinsichtlich der Teilnahme an beruflicher Weiterbildung gebe es ein Ungleichgewicht zwischen Akademikern und gewerblichen Mitarbeitern. Auch Frauen seien hinsichtlich der Teilnahme an beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen benachteiligt, für Frauen über 40 Jahre finde berufliche Weiterbildung überhaupt nicht mehr statt.

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(Am Projekt beteiligte Vertrauensleute von Linde MH in Aschaffenburg. Von links: Herbert Richter, Paul Klement, Melanie Freitag und Manuel Leiderer)

 

Die am Projekt beteiligten Vertrauensleute schätzen ihre eigene Position hinsichtlich des Handlungsfeldes beruflich Weiterbildung durchaus kritisch ein: Man sei hier nicht gut aufgestellt, das Thema berufliche Weiterbildung genieße nicht den höchsten Stellenwert und sei eigentlich ein B-Thema. Kritisch wurden auch fehlendes Basiswissen hinsichtlich der sich aus dem Betriebsverfassungsgesetz und dem Tarifvertrag Bildungsteilzeit ergebenden Möglíchkeiten hinsichtlich einer besseren Besetzung des Handlungsfeldes berufliche Weiterbildung eingeschätzt. Die am Projekt beteiligten Vertrauensleute waren durchweg der Meinung, das berufliche Weiterbildung ein sehr wichtiges Thema sei und dass man dieses zukünftig besser besetzen und im Interesse der Beschäftigten besser gestalten müsse.

 

In weiteren Workshops wird es u.a. nun gerade darum gehen zu klären, welche Qualifikationen und Kompetenzen Vertrauensleute dafür benötigen und wie das systematisch und strukturiert in die Arbeit des Betriebsrates eingebunden werden kann. Bis zum Sommer 2017 werden wir diese Arbeitsphase abgeschlossen haben und dann Ende 2017, Anfang 2018 mit der Ausbildung von Vertrauensleuten als Weiterbildungspromotoren beginnen.

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Vorstellung des Projekts "Vertrauensleute als Weiterbildungspromotoren" auf der Vertrauensleutevollversammlung bei Linde MH (Von links: BR Claudia Wenzel, Lutz W. Ewald und BR-Vors. Oezcan Pancarci)

 

Weitere Informationen zum Projekt

erhalten Sie auf unserer Internetseite www.assistwb.de bzw. über die Projektpartner Grundig Akademie und dem Projektbüro für innovative Berufsbildung. Für die IG Metall ist Lutz W. Ewald (lutz.ewald@igmetall.de der zuständige Ansprechpartner.

 

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