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Ausbildungsmarkt 2015

Arbeitgeber verfehlen Ziel 20.000 Ausbildungsstellen mehr zu melden

29.10.2015 Ι Für Hans-Jürgen Urban, geschäftsführende Vorstandsmitglied der IG Metall deuten die aktuellen Ausbildungsmarktdaten auf eine immer noch schwierige Situation hin: "Die von der Allianz für Aus- und Weiterbildung auf den Weg gebrachten Maßnahmen entfalten erste Wirkung. Dennoch gibt es am Ausbildungsmarkt noch genügend ungelöste Probleme." Im Ausbildungsjahr 2015 wurden 520.000 Berufsausbildungsstellen dem Arbeitgeberservice der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern gemeldet. Das waren 8.400 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Arbeitgeber haben in der Allianz für Aus- und Weiterbildung eine Steigerung um 20.000 gemeldete Stellen zugesagt. Die Zusage konnte von ihnen nicht eingelöst werden.

Aktuell suchen noch 80.800 Bewerber einen Ausbildungsplatz. Davon sind 20.700 Bewerber noch unversorgt. Hinzu kommen die Bewerber, die zwar in eine Alternative eingemündet sind, ihren Vermittlungswunsch in eine duale Ausbildung jedoch aufrechterhalten haben. 60.100 Bewerber setzen trotz Alternative ihre Suche nach einem Ausbildungsplatz fort.

 

Die IG Metall geht sogar von weit höheren Zahlen aus, da sich viele Jugendliche im Übergangsbereich befinden. Vorstandsmitglied Urban sagt: "Immer noch bekommen mehr als 250.000 Jugendliche keine Ausbildungsstelle. Hinzu kommt die enorme neue Herausforderung, Flüchtlinge in die Ausbildung zu integrieren. Wir brauchen mehr betriebliche Ausbildungsplätze, insbesondere auch in der Metall- und Elektroindustrie, und wir brauchen einen Ausbau der Förderstrukturen und einen gesicherten Aufenthaltsstatus für Flüchtlinge. Ich fordere die Metallarbeitgeber auf, unsere Tarifverträge zur Integration in Ausbildung stärker zu nutzen, auch für Flüchtlinge."

 

Hans-Jürgen Urban fordert zudem, die im Koalitionsvertrag verankerte Ausbildungsgarantie zu verwirklichen: "Dabei dürfen die Arbeitgeber nicht aus der Verantwortung entlassen werden. Wenn außerbetriebliche Ausbildung notwendig wird, muss diese durch die Unternehmen finanziert werden."

 

Die IG Metall setzt sich konkret für Ausbildung im Betrieb ein. "Unsere Betriebsräte machen Ausbildung zum Thema. Sie setzen sich dafür ein, dass mehr Ausbildungsplätze angeboten werden und Jugendliche mit Hauptschulabschluss oder Migrationshintergrund eine Chance erhalten. Die von der Allianz auf den Weg gebrachten unterstützenden Angebote wie assistierte Ausbildung und begleitende Hilfen und die von der IG Metall geschlossen Tarifverträge zur Förderung der Integration in Ausbildung bieten gute Voraussetzungen. Nun müssen die Arbeitgeber liefern," sagt Urban.

 

In den kommenden Wochen findet die Nachvermittlung statt. Eine abschließende Bilanz zur Ausbildungsmarkt 2015 wird die IG Metall Anfang 2016 vorlegen. Dann werden alle Daten zur Verfügung stehen.

 

Die von Seiten der Kammern bereits veröffentlichten Daten zu den 2015 neu geschlossenen Ausbildungsverträgen deuten zumindest auf eine Trendumkehr hin. Sank in den zurückliegenden Jahren die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge jährlich, scheinen sie erstmals wieder anzusteigen. Nach den Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des Handwerkskammertages sowie der Kammern der Freien Berufe wurden bis zum 30. September 2015 insgesamt 474.500 Verträge geschlossen, 1.100 oder 0,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. In Westdeutschland fällt der leichte Anstieg mit 0,3 Prozent geringfügig höher aus als im Osten Deutschlands (+0,1 Prozent).

 

 

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