Betriebsratspraxis für die Aus- und Weiterbildung

Das Lob könnte größer nicht sein: Die duale Ausbildung erfreut sich größter Wertschätzung. Politiker, Arbeitgeberverbände und Bildungsexperten weisen ihr eine überragende Bedeutung bei der Sicherung von Fachkräften zu. Doch so richtig diese Zuweisung ist, so erschreckend sind die realen Verhältnisse.

Denn: die Zahl der neuen Ausbildungsverträge geht zurück! Mit 522.231 neuen Verträgen in 2014 haben wir einen historischen Tiefstand erreicht. Zugleich haben fast 290.000 ausbildungsinteressierte junge Menschen keinen Ausbildungsplatz erhalten. Kein guter Start ins Berufsleben. Manch einer wird sich umorientieren, andere erstmal in Warteschleifen gehen und leider wird es auch diejenigen geben, die einfach resignieren und selbst nicht mehr an ihre Chance auf einen interessanten Beruf, gesichertes Einkommen und Karrierechancen glauben. Das ist dramatisch. Dramatisch für die jungen Menschen, die ihrer Chancen beraubt werden, dramatisch für die Unternehmen, die es versäumen ihren Fachkräftenachwuchs zu qualifizieren und dramatisch für die Gesellschaft, die es sich nicht leisten kann, den Betroffenen keine angemessene berufliche Perspektive zu eröffnen.